Vom Glauben ans Gute
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KI übernimmt Angesicht des weltweiten Super-Wahljahres warnen Experten vor Deep Fakes und Manipulation durch KI-Systeme. Noch ist eine dystopische „Terminator”-Zukunft fern, die Möglichkeiten dafür werden aber gerade entwickelt.
CAREER NETWORK Redaktion 23.02.2024

Vom Glauben ans Gute

KI kann Segen oder Fluch sein. Digitaler Humanismus steht dabei für Technologie, die dem Menschen dient – und nicht umgekehrt.

••• Von Alexander Haide

WIEN Sam Altman, CEO von OpenAI, dessen Firma mit der Veröffentlichung von ChatGPT den Hype um Künstliche Intelligenz losgetreten hatte, warnte vor seinem Baby: „Das Ganze kann gründlich schiefgehen.” Mit dieser Meinung ist Altman nicht alleine. Abseits von dystopischen Zukunftsszenarien gibt es jedoch auch die andere Seite. Wissenschaftler, Uni-Professoren, Politiker und Philosophen sehen durchaus eine Chance, KI eine „menschliche” Seite zu geben – sogenannter „Digitaler Humanismus” soll dabei (westliche) Werte in allen Bereichen der KI verankern.

Der Mensch als KI-Sklave

„Zwischen amerikanischer ‚Winner-takes-it-all-Mentalität' und chinesischem Überwachungsstaat: Nicht nur in Europa, auch in Österreich stehen die Zeichen seit kurzem ganz auf Digitaler Humanismus”, schrieb Barbara Stöttinger von der WU Executive Academy schon im Vorjahr. Die Technologie müsse dem Menschen dienen, nicht umgekehrt. „Es muss uns gelingen, einen gesellschaftlichen Diskurs zu führen, der in einer Regulierung mündet”, forderte Georg Krause, CEO des IT-Dienstleisters msg Plaut, vor einiger Zeit in medianet. Auf den guten Willen der Menschen zu hoffen, sei „vermutlich zumindest blauäugig”.

KI-Drohnen am Schlachtfeld

In den 1980er Jahren zeichneten die „Terminator”-Filme eine dunkle Zukunft, in der eine KI versucht, mit einer Roboterstreitmacht die Menschheit auszurotten. Auch wenn dieses Szenario derzeit (noch) undenkbar scheint, entsprechend dystopische technische Fähigkeiten sind bereits vorhanden. Wohin die Reise gehen könnte, zeigen aktuellste Entwicklungen auf dem Schlachtfeld in der Ukraine. „Die russische Armee setzte ihr fortschrittliches RB-109A Bylina System (ein neues, mit KI ausgestattetes Waffensystem, Anm.) in der Ostukraine ein, um gegnerische Drohnen vom Himmel zu holen”, zitiert die Frankfurter Rundschau das US-Magazin Forbes.

Social Scoring in China

Die landesweite Gesichtserkennung in China, gekoppelt mit Social Scoring, wiederum ist eine ähnliche Anwendung von KI, die der Digitale Humanismus – zumindest in der westlichen Welt – verhindern soll.

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