WIEN. Beste Zahlen bei der Volksbank: Der Verbund konnte aufgrund des erfolgreichen Geschäftsverlaufs das vorläufige bereinigte Betriebsergebnis von 162,8 Mio. € auf 231,4 Mio. € um satte 42% steigern.
Das sehr gute vorläufige Ergebnis des Volksbanken-Verbundes ermöglichte im Dezember 2022 die vorzeitige Rückzahlung der noch ausstehenden Tranche (83,2 Mio. €) an die Republik Österreich und damit die Erfüllung der letzten offenen Pflichten aus der Restrukturierungsvereinbarung für die Volksbanken. Die EU-Kommission hat Ende Jänner 2023 das Schließen des Beihilfeverfahrens bestätigt.
Eigenständigkeit ist zurück
„Hinter jedem Erfolg steckt mehr, als man denkt. Unser sehr gutes Jahresergebnis und unsere wiedergewonnene Eigenständigkeit sind ein gemeinsamer Erfolg aller Mitarbeiter, der Funktionäre und unserer Eigentümer. Und vor allem verdanken wir unseren Erfolg der Treue und dem Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden, bei denen ich mich besonders bedanke”, sagt Gerald Fleischmann, Generaldirektor der Volksbank Wien AG und Sprecher des Volksbanken-Verbundes. Mit der zurückgewonnenen Eigenständigkeit sei für die Volksbanken der Weg in einen modernen Verbund geebnet.
Dreistelliger Millionengewinn
Trotz des herausfordernden Marktumfelds und der Sonderfaktoren konnte der Volksbanken-Verbund laut vorläufigen Zahlen 114,9 Mio. € Gewinn nach Steuern erzielen.
Neben der Steigerung des auf hohem Niveau befindlichen Provisionsergebnis von 253,4 auf 255,4 Mio. € war im Geschäftsjahr 2022 insbesondere das von 405,9 Mio. € auf 467,6 Mio. € stark gestiegene Zinsergebnis für die wesentliche Ertragssteigerung des Volksbanken-Verbundes verantwortlich. Die Verwaltungsausgaben konnten im Geschäftsjahr gegenüber dem Jahr 2021 trotz der hohen Inflation von 515,3 Mio. € auf 499,6 Mio. € reduziert werden.
Das Bewertungsergebnis aus den Risikovorsorgen für das Kreditrisiko beläuft sich auf –31,3 Mio. € und resultiert angesichts der unsicheren Rahmenbedingungen vorwiegend aus Rekalibrierungen bei den Risikomodellen.
Feines Ergebnis trotz Krisen
Auch beim Kooperationspartner der Volksbank, dem Fondsspezialisten Union Investment, liefen die Geschäfte rund: Die Kunden der Volksbanken veranlagten im letzten Jahr brutto 971 Mio. €. Der Nettoabsatz betrug 574 Mio. €. Das Ergebnis ging zwar gegenüber dem Ausnahmejahr 2021 zurück, ist aber dennoch das zweiterfolgreichste seit Beginn der Kooperation mit den österreichischen Volksbanken im Jahr 2015.
Die Zahl der Fondssparer hat sich ebenfalls erfreulich entwickelt. Insgesamt konnten knapp 5.800 neue Kunden gewonnen werden.
Kühlen Kopf bewahrt
„Die österreichischen Anleger haben einen kühlen Kopf bewahrt”, sagt Marc Harms, Geschäftsführer bei Union Investment, zum turbulenten Börsenjahr 2022.
Das spiegelt sich auch in den Zahlen von Union Investment wider. Mit einem verwalteten Vermögen von 4,9 Mrd. € konnte der Bestand vom Vorjahr fast gänzlich gehalten werden (2021: 4,95 Mrd. €).
Der Bruttoabsatz war zwar mit 971 Mio. € um 20% niedriger als im Vorjahr (1,2 Mrd. €), erreichte aber insgesamt den zweithöchsten Wert seit Beginn der Zusammenarbeit von Union Investment und den österreichischen Volksbanken.
Der Bestand an Fondssparplänen stieg gegenüber dem Jahr 2021 von 138.000 Stück auf nunmehr rund 154.000 Verträge.
„Angesichts der schwierigen Umstände und der daraus resultierenden Schwankungen am Kapitalmarkt sind wir mit dem Ergebnis des letzten Jahres sehr zufrieden”, so Harms. (rk)