Medizin wird digital
© Zsolt Marton/ZMART/foto-zeit.at
Beim „Darwin’s Circle Health” wurde zuletzt in Wien über die Digitalisierung des Gesundheitswesens diskutiert.
HEALTH ECONOMY Martin Rümmele 07.06.2019

Medizin wird digital

Schwerpunkt E-Health, Teil 1 – Die Digitalisierung im ­Gesundheitsbereich schreitet voran. Viele Fragen sind offen.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Bio-Printing von Organen aus dem 3D-Drucker; Computer, die bessere Diagnosen stellen als erfahrene Ärzte: Big Data, Gen- und Biotech eröffnen ungeahnte Chancen für die Medizin der Zukunft. All diese Entwicklungen und vor allem der E-Health-Bereich werden die Gesundheitssysteme in den kommenden Jahren umkrempeln. In Österreich laufen derzeit die Umsetzung der Elektronischen Gesundheitsakte im niedergelassenen Bereich sowie die Ausrollung der E-Medikation. Weitere Projekte wie ein elektronischer Impfpass sind in Vorbereitung.

„Durch Digitalisierung und künstliche Intelligenz erleben wir gerade eine ungeahnte Revolution in der Gesundheitsbranche”, sagt Thomas Schulz, Autor des Bestsellers „Zukunftsmedizin”. Ähnlich argumentiert der Digital-Health-Experte Bart de Witte: „Bei 80 Prozent der heutigen Diagnosen wird in zehn Jahren der Mensch von Algorithmen übertroffen werden.” de Witte ist einer der führenden Köpfe im Bereich digitale Transformation des Gesundheitsmarkts und seine Vision nimmt bereits konkrete Gestalt an, berichtete er zuletzt in Wien bei der Digitalkonferenz „Darwin's Circle Health”, die in Kooperation mit der Medizinuniversität Wien veranstaltet worden ist. de Witte wird auch einer der Referenten einer weiteren Konferenz sein, die Mitte Juni unter dem Titel „Austria Health Forum” in Salzburg über die Bühne gehen wird. Bei diesem interaktiven Netzwerkgipfel zum Thema „Digitalisierung im Gesundheitsbereich” werden von 13. bis 15. Juni Themen wie Artificial Intelligence, Internet of Things, Cloud Computing, Data Analytics und Managed Care bis hin zu Health Promotion Solutions diskutiert und analysiert.

Zentrale Fragen offen

Das große Interesse an beiden Veranstaltungen zeigt, wie zahlreich die offenen Fragen sind. Dabei geht es etwa um Fragen, welche Bedürfnisse Menschen künftig an ein Gesundheitssystem haben; wem die Daten gehören und wer sie wofür nutzen darf; was die Entwicklungen für die Aufgaben, Kompetenzen und Optionen des Gesundheitssystems bedeuten und nicht zuletzt welche Reformen sich dadurch ergeben.

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