••• Von Karina Schriebl
WIEN. Am 31. Mai fand der von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgerufene Weltnichtrauchertag statt. Im Zentrum diverser Aktivitäten standen die gesundheitsschädlichen Folgen von Tabakrauch und die Möglichkeit, in ein rauchfreies Leben zu wechseln. In Österreich war der Tag der Auftakt für die Kampagnen im Hinblick auf das im Herbst offiziell startende Volksbegehren zum Nichtraucherschutz in der Gastronomie.
Am vergangenen Montag hat zudem das Land Wien angekündigt, in den nächsten Tagen beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) Klage gegen die aktuelle Raucher-Regelung der schwarz-blauen Bundesregierung einbringen zu wollen. Das bestätigten die für die Nichtraucher-Schutzkontrollen zuständige Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima und Wiens neuer Gesundheitsstadtrat, Peter Hacker (beide SPÖ), in einem Pressegespräch mit dem Verfassungsexperten Bernd-Christian Funk. Argumentiert wird das Vorgehen in Sachen Rauchergesetz vor allem mit der – jedenfalls nach Ansicht Wiens – bestehenden Ungleichbehandlung. Denn es würden Arbeitnehmer an allen anderen Arbeitsstätten vor Passivrauch geschützt, in der Gastronomie jedoch nicht. Weiters wird bekrittelt, dass Kinder und Jugendliche, die noch nicht rauchen dürfen, trotzdem Zugang zu den Lokalen hätten.
13.000 Tote pro Jahr
Die gesundheitlichen Folgen des Rauchens stehen außer Frage und sind ebenso bekannt wie dramatisch. Jährlich gibt es österreichweit 13.000 Todesfälle durch das Rauchen, 1.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen des Passivrauchens: „Die Zahlen sprechen für sich, ein effektiver Nichtraucherschutz auch in der Gastronomie ist unumgänglich”, sagt Hacker.
Unter dem Namen „Generation rauchfrei” starteten die Fachverbände der medizinischen und pharmazeutischen Studierenden eine Kampagne, um das „Don't Smoke”-Volksbegehren der Ärztekammer und der Österreichischen Krebshilfe zu unterstützen. Das verlautbarten sie pünktlich zum Weltnichtrauchertag. „Wir lernen im Studium täglich die Fakten, die sich nicht mit dem fehlenden Rauchverbot vereinbaren lassen”, sagte Kampagnenleiterin Julia Puaschunder. Deshalb sei es ihnen wichtig, diese Kampagne zu starten. 431 Personen würden voraussichtlich bis zur Eintragungswoche des Volksbegehrens Anfang Oktober 2018 an den Folgen des Passivrauchens sterben.
Auch Ärzte sind aktiv
Auch die Ärztekammer und die Krebshilfe starteten nun den Countdown der Kampagne bis zur Eintragungswoche. „Bis zur dieser Woche werden wir eine intensive Kampagne führen, um die Bevölkerung in Sachen Nichtraucherschutz aufzuklären”, signalisierte Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres diese Woche.