Erfolgreich ins All
© ESA/AOES
Heißer Auftrag.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 17.04.2020

Erfolgreich ins All

Die hoch innovative österreichische Weltraumindustrie umfasst die Creme de la Creme unserer Hochtechnologie-Unternehmen.

WIEN. Die Sonde Solar Orbiter der europäischen Raumfahrtagentur ESA startete im Februar von Cape Canaveral zur Sonne.

Es dauert bis Ende 2021, bis ­Solar Orbiter in seine Umlaufbahn gelangt. Das rund 1,5 Mrd. € teure Gemeinschaftsprojekt von NASA und EESA soll neue Erkenntnisse über unseren rund 150 Mio. km entfernten Heimatstern ermöglichen.

Ohne Österreich geht’s nicht

Ein spezieller Schutzschild aus Titan auf der Sonnenseite schützt den Satelliten durch Abschattung vor dem größten Teil der enormen Hitzebelastung.

Hinter diesem Schild übernimmt Österreichs größter Weltraumzulieferer Ruag Space die Kühlung der Sonde. Die schwarzfärbige Thermal­isolation wurde im Standort Berndorf (NÖ) hergestellt und besteht aus mehreren Lagen metallbedampfter Polyester- und Polyimidfolien. Mit einem Gesamtwert von fast zehn Mio. € ist dieses Thermalschutzsystem einer der bislang größten Einzelaufträge für Ruag Space im Bereich Hitzeschutz.
Ein weiterer prestigeträchtiger Auftrag trägt dazu bei, dass man sich seit Kurzem im wahrsten Wortsinn noch bessere Bilder vom All machen kann: Seit Dezember 2019 ist das Weltraumteleskop „Cheops” im All, Ruag Space Austria zeichnet dafür in Kooperation mit dem Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) für die Stromversorgung der Instrumentenelektronik verantwortlich.

Enorm wichtig

Das IWF hat einen von zwei Bordrechnern gefertigt, und das Institut für Astrophysik der Uni Wien lieferte die Programme zur Übertragung und Verarbeitung der wissenschaftlichen Daten.

Gerade die Coronavirus-Misere zeigt, wie unverzichtbar die heimische Weltraumindustrie ist. „Mit unseren Produkten für Telekomsatelliten leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft”, sagt Andreas Buhl, Geschäftsführer von Ruag Space Austria. So starteten im März mehr als 30 von insgesamt mehreren Hundert kleinen Telekommunikationssatelliten des britischen Unternehmens OneWeb.
„Vor der Kälte und Hitze im All von ca. minus bis plus 150°C schützt Satellitentechnik aus Österreich”, bekräftigt Buhl. (pj)

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