84 Prozent der Netflix-Kunden streamen auf Kosten anderer
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MARKETING & MEDIA Redaktion 11.05.2022

84 Prozent der Netflix-Kunden streamen auf Kosten anderer

Zahlreiche Gratis-Account-Nutzer geben die Zugangsdaten einfach weiter, ohne zu ahnen, dass deren Besitzer sie auch für ihre Bankkonten verwenden.

MÜNCHEN. Eine aktuelle Studie von Beyond Identity, dem Anbieter von unsichtbarer, nicht manipulierbarer Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA), hat untersucht, wie viele Menschen ihre Streaming-Logins tauschen oder an Dritte weitergeben – und wie schwierig es ist, dieses Teilen von Zugängen wieder zu unterbinden.

Eine Befragung von 1.015 Personen hat ergeben, dass es bei den Streaming-Diensten im Durchschnitt pro Account mindestens zwei Profiteure gibt – also Personen, die ein Konto nutzen, ohne dafür zu bezahlen. Netflix war dabei die beliebteste Plattform für die Weitergabe von Passwörtern, aber auch Disney+ und Amazon Prime Video sind davon betroffen. Für die Streaming-Anbieter bedeutet diese (teils illegale) Passwortweitergabe finanzielle Verluste. So weist die Untersuchung für alle Streaming-Plattformen zusammen einen potenziellen Verlust von rund 640 € pro „Schnorrer“ jährlich aus.

„Streaming-Schnorrer“ sind hartnäckig
Um sich zur gegebenen Zeit von diesen Nutznießern wieder zu trennen, änderte laut Umfrage jeder vierte Kontobesitzer einfach das Passwort in der Hoffnung, den Account wieder für sich allein zu haben. Doch 30% der Trittbrettfahrer ließen sich davon nicht abschrecken und baten die Kontobesitzer, ihnen auch die neuen Anmeldedaten zu überlassen. Zudem mussten viele Account-Besitzer feststellen, dass ihre Anmeldedaten einfach ohne ihr Wissen weitergegeben worden waren, obwohl 48% der Nutznießer mit dem legitimen Kontobesitzer zusammenlebten. Dieser Umstand stört nicht nur die Sehgewohnheiten, sondern birgt auch die Gefahr, dass persönliche Daten gestohlen werden – vor allem, wenn das Passwort noch für weitere Anmeldungen verwendet wird.

Das Streaming-Passwort wird nicht selten auch im Banking eingesetzt
Tatsächlich räumten mehr als zehn Prozent der Kontobesitzer ein, dass sie ein und dasselbe Passwort sowohl für ihre Streaming-Abonnements als auch für ihre Bankkonten verwendeten. 36% benutzten dieselben Passwörter zudem für ihre persönlichen E-Mail-Konten. Die kontenübergreifende Verwendung eines Passworts mag für die Nutzer bequem sein, doch birgt es hohe Sicherheitsrisiken – insbesondere, wenn die Kontobesitzer nicht wissen, wer ihre sensiblen Passwörter mit anderen teilt. (red)

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