KÖLN/WIEN. Ende letzter Woche gab die RTL Group bekannt, dass eine verbindliche Vereinbarung zum Erwerb von Sky Deutschland unterzeichnet wurde. Dies umfasst auch die Geschäfte in der Schweiz und in Österreich sowie die Streamingmarke Wow. Ausstehend ist nur noch die Zustimmung der Wettbewerbs- und Medienkonzentrationsbehörden.
„Durch das geplante Zusammengehen von RTL Deutschland und Sky Deutschland entsteht ein einzigartiges Angebot für Unterhaltung, Sport und Informationen in den Bereichen Streaming, Free-TV und Pay-TV mit rund 11,5 Millionen zahlenden Abonnenten”, erklärt dazu Sky-Österreich-Geschäftsführer Michael Radelsberger auf Anfrage.
Weiter wie gewohnt
Die Kaufmodalitäten im Detail: Der Preis besteht aus einer Barzahlung in Höhe von 150 Mio. € (ohne Barmittel und Schulden) und einer zusätzlichen Earn-Out-Möglichkeit für Sky-Mutter Comcast, die sich nach der Entwicklung des Aktienkurses der RTL Group richtet. Die RTL Group hat die Option, die potenzielle Earn-Out-Zahlung in Aktien, bar oder in einer Kombination daraus zu leisten. Diese Zahlung wäre auf maximal 377 Mio. € begrenzt, wenn die Aktie der RTL Group auf 70 Euro steigt. Die jährlichen Synergien werden auf 250 Mio. € geschätzt und sollen innerhalb von drei Jahren realisiert werden. Die Vereinbarung sei das Ergebnis des „anhaltenden Geschäftserfolges”, auch in Österreich, betont Radelsberger.
Die Zahlen hierzu: Das zusammengeführte Unternehmen erwirtschaftete 2024 einen Gesamtumsatz von 4,6 Mrd. € (ungeprüft), wovon 45% aus Abonnement-Umsätzen stammen. Gemeinsam investieren RTL Deutschland und Sky Deutschland aktuell jährlich rund 2,5 Mrd. € in attraktive Inhalte. Der Geschäftsführer sagt zudem: „Das operative Geschäft in Österreich läuft weiter wie geplant. Wir werden weiterhin unser Ziel verfolgen, das beste Programm im heimischen Markt anzubieten.”
Wachstum wird versprochen
Stephan Schmitter, CEO von RTL Deutschland, sieht in dem Zusammenschluss viel Potenzial in allen Bewegtbildbereichen. Auch Barny Mills, CEO von Sky Deutschland, ist optimistisch: „Dank unserer Finanz- und Geschäftsentwicklung bauen wir auf einem starken Fundament für weiteres Wachstum auf.”
Die beiden Unternehmen werden bis zum Erhalt der behördlichen Genehmigungen, die für 2026 erwartet werden, weiterhin unabhängig voneinander operieren. Bis zur Vollendung der Übernahme bleiben die Führungsstrukturen unverändert. Danach leitet Schmitter das Unternehmen. Radelsberger meint abschließend: „Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit einem starkem Fokus auf den D-A-CH-Markt weiter zu wachsen.” (gs)