LAS VEAGS. Die Consumer Electronics Show (CES) findet dieser Tage zum einundzwanzigsten Mal in Las Vegas statt. Sie ist die größte Fachmesse der Welt zu Unterhaltungselektronik und lockt jährlich rund 180.000 Besucher, mehr als 4.400 Aussteller und 1.000 Vortragende auf gut 668.000 m² Fläche nach Las Vegas. Die Messe ist nur für Fachbesucher offen, was diese Zahlen umso beeindruckender macht. Veranstalter ist die Consumer Technology Association (CTA). Am Montag, dem 7.1., war der inoffizielle Start der Messe – inoffiziell deshalb, weil an diesem Tag nur Medienevents und eine Reihe von Vorträgen stattfanden, während die Aussteller noch an ihren Messeständen letzte Vorbereitungen trafen. Ab heute wird das Who-is-who der Branche ihre neuesten Innovationen zum Besten geben. Gruppiert in sogenannten Marketplaces, können sich Besucher Neuigkeiten einerseits ansehen aber oft auch selbst ausprobieren, sofern das Produkt dafür schon ausgereift genug ist, versteht sich. 3D Druck, künstliche Intelligenz & Roboter, Augmented- und Virtual Reality, Sport, digitales Geld, Drohnen, Gesundheit, Smart Home und selbstfahrende Technologien sind nur eine Auswahl an Bereichen die auf der Messe vertreten sind, bei der schnell klar wird, dass es nicht nur um klassische Unterhaltungselektronik, sondern auch für andere, nicht primär der Unterhaltung gewidmeten Branchen, wie die Automobilindustrie, ein immer wichtigeres Ereignis wird.
So bietet zum Beispiel Yandex (eine russische Suchmaschine) fahrerlose Taxifahrten in der Stadt während der Messe an – inkl. „safety engineer“, im Fahrersitz, also ganz autonom ist es irgendwie doch (noch) nicht. Kia Motors wagt einen Blick etwas weiter in die Zukunft und hat angekündigt auf der CES ein Konzept vorzuführen, welches auf das neu vorgestellte R.E.A.D System von Kia zurückgreift (Real-time Emotion Adaptive Driving) mit dem es möglich sein soll Emotionen der Fahrgäste via künstlicher Intelligenz zu lesen und das Fahrerlebnis dementsprechend anzupassen. Dies soll ohne aktiven Input der Fahrgäste wie zum Beispiel via Sprachbefehl erfolgen, sondern rein durch das lesen von Emotionen im Verhalten oder den Gesichtszügen. Dabei soll das Erlebnis so angepasst werden, dass alle 5 Sinne entsprechend stimuliert werden.
Smart Homes samt Sprachsteuerung über zum Beispiel Amazon Alexa oder Google Assistant sind ein ebenfalls großes Thema, und da die CES auch stets mit Kuriositäten aufzuwarten hat, geht die Integration der Voice Assistants diesmal bis ans stille Örtchen. So wird es eine smarte Toilette zu bestaunen geben, welche neben offensichtlich nützlichen Funktionen wie eine effizienten sich adaptierende Spülwasserregulierung, auch einen integrierten Smart Speaker mit Amazon Alexa hat.
Im TV-Sektor zeigt Samsung wie schon letztes Jahr, dass sie auf Mikro-LEDs in ihren Fernsehgeräten setzen, so kommen bei einem 75-Zoll Modell mit 4K Auflösung rund 8,3 Millionen LEDs, was zwar einerseits zu einem sehr beeindruckenden Bilderlebnis führt, andererseits stehen derzeit weder ein Datum fest an dem diese Fernseher zum Kauf verfügbar sein werden. Ebenfalls unbekannt ist zu welchem Preis. Las Vegas ist, insbesondere Rund um das Messegelände, voll mit Out of Home Werbung der größeren Aussteller. Google hat beispielweise den Las Vegas Monorail gebrandet, welcher Fahrgäste am berühmten Las Vegas Strip von A nach B transportiert. (red)