Ein eigener Verband für die Außenwerbebranche
© Katharina Schiffl
MARKETING & MEDIA Redaktion 17.01.2025

Ein eigener Verband für die Außenwerbebranche

170.000 Werbeflächen mit „OOHA-Effekt” – heimische Außenwerbemedien gründen Verband Out Of Home Austria.

••• Von Dinko Fejzuli

Österreich hat einen eigenen Verband der heimischen OOH-Unternehmen: Insgesamt 17 führende Außenwerbemedien haben Ende 2024 den Verband Out Of Home Austria (OOHA) gegründet.

Gemeinsam decken sie rund 90% des Out of Home-Marktes (OOH) in Österreich ab und repräsentieren mit ca. 170.000 Werbeflächen an die 4,3 Milliarden Bruttokontakt-Chancen pro ­Woche.
„Der daten- und technikgetriebene Paradigmenwechsel in der Branche hat zuletzt viele neue digitale Player in den Out Of Home-Markt gebracht. Daher war es ein logischer Schritt, dass sich nahezu alle heimischen OOH-Anbieter – analoge und digitale – zu einem Verband zusammenschließen. Damit soll die Position der Außenwerbung auf dem zunehmend fragmentierten Medienmarkt weiter gestärkt werden. Die entscheidende Basis für diesen OOHA-Effekt ist die gemeinsame Charta, in der sich alle Verbandsmitglieder auf einheitliche Standards zur Reichweitenmessung verständigt haben”, so der Verband in einer Aussendung anlässlich der Gründung der Interessenvertretung.

Mehr Sichtbarkeit für OOH

OOHA-Präsident Franz Solta (CEO Gewista) freut sich, „dass es gelungen ist, die ‚neuen', also die rein digitalen, und die ‚alten', also jene, die ursprünglich analog und nun analog und digital sind, in einem Verband zusammenzuschließen”. Und man sei bewusst als Verband in die Gründung gegangen und nicht als Verein, weil, so Solta: „Wir sind nicht der Verein der Freunde der Außenwerbung, sondern ein Verband, der gemeinsam die Interessen der Marktteilnehmer und der Branche vertreten möchte.”

Neuer OOHA Award

Denn, so Solta weiter: Noch immer sei der Share von Außenwerbung in Österreich mit gut 6,5% unterrepräsentiert. Dies sei in Deutschland mit gut zehn Prozent und in der Schweiz mit sogar bis zu 20% deutlich fairer aufgeteilt. Um die Sichtbarkeit und Bedeutung von Außenwerbung weiter zu erhöhen, wird es künftig auch mit dem neuen „OOHA!Award” einen gemeinsamen Branchenpreis geben, der heuer im Oktober 2025 die besten OOH-Kampagnen auszeichnen wird. Es können alle Kampagnen eingereicht werden, die bei einem Verbands-Unternehmen bzw. Branchen-Medium gelaufen sind.
„Die Erwartungen sind hoch, der Spaß bleibt. Out of Home – sei es analog oder digital – hat einen mächtigen Beitrag zur Kommunikation zu bieten”, so Friederike Müller-Wernhart, Sprecherin des OOHA Verband Out Of Home Austria. Die erfahrene Marketing- und Kommunikationsexpertin sieht im Verband OOHA ein vielversprechendes Potenzial für den Vorteil aller Mitglieder, die sich dem Verband angeschlossen haben.

Neben Franz Solta als Präsident sind auch Andreas Allers-torfer (Allerstorfer Werbeservice), Josef Almer (Goldbach Austria), Fred Kendlbacher (Progress Außenwerbung), Josef Maier (mw monitorwerbung), Claudia Mohr-Stradner (Epamedia), Bernd Schönegger (Ankünder), Karin Seywald-Czihak (ÖBB Werbung) und Dominik Sobota (Progress Vorarlberg) im Vorstand vertreten.

100% digitale Zuwachsraten

„Global gesehen, verdoppelt sich der Anteil der digitalen Außenwerbung jedes Jahr. Damit und aufgrund der steigenden Mobilität der Konsumenten wird das Plakat zu einem modernen aktiven Basis-Werbemedium weiter ausgebaut und hat stundengenaue Gestaltungsmöglichkeiten, die eine effiziente Kommunikation im Mix der Plakatstellen nachweisen”, so Müller-Wernhart.

Neben neuen technischen Möglichkeiten spreche auch die hohe Reichweite von 4,3 Mrd. wöchentlichen Bruttokontakt-Chancen für OOH, so die Vertreter des Verbands.

Eine Gattungswährung

Die analoge Außenwerbung selbst wird im Outdoor Server Austria (OSA) zu mehr als 90% abgedeckt. Aus der digitalen Welt sind bisher ca. 20% der Werbestellen eingebracht, in Zukunft soll dieser Anteil auf 80% steigen. Basis dafür ist die Verpflichtung der OOHA-Mitglieder auf eine einheitliche Gattungswährung, die für werbetreibende Unternehmen und deren Agenturen eine qualitativ zuverlässige Grundlage zur Wertermittlung der Medienleistung bietet. Dieser Qualitätsanspruch wird erfüllt, indem das Reichweitenmodell auf internationalen Referenzstudien und -richtlinien aufbaut und die Mess- und Erhebungskriterien Frequenz, Sichtbarkeit sowie Mobilität miteinander kombiniert.

„Wir alle bekennen uns zu unserer gemeinsamen, einheitlichen und vergleichbaren Währung”, betont OOHA-Präsident Solta.

„Die Gattung der Stunde”

Und auch die anderen Mitgliedervertreter hoben bei der Präsentation die Bedeutung der Gattung Außenwerbung hervor. So sprach etwa Josef Almer, Goldbach, davon, dass aufgrund steigender Bevölkerungszahlen und steigender Reichweite durch den Ausbau der Netzwerke Außenwerbung „die Gattung der Stunde” sei. Denn, so Almer weiter: „Welche andere Mediengattung können schon in Zeiten digitaler Konkurrenz durch Google & Co. von steigenden Reichweiten berichten?”

Fred Kendlbacher, Progress Außenwerbung, freut sich, dass die Gattung Transport Media, „eines der traditionellsten Medien, die zweistellige Zuwachsraten verzeichnet”, ebenfalls an Bord sei. Und Vizepräsidentin Claudia Mohr-Stradner (Epamedia) hob hervor, dass man sich beim Verband „der strengsten, härtesten Währung, die möglich ist”, unterwerfe, „die eben Frequenz, Mobilität und Sichtbarkeit kombiniert”. Und Karin Seywald-Czihak (ÖBB Werbung) lud anlässlich der Präsentation des Verbandes weitere Interessenten aus der Branche, aber auch Agenturen, ein, sich an der Initiative zu beteiligen: „Wir wollen die Gattung Außenwerbung weiter vorantreiben.”

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