Ein frischer Wind
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MARKETING & MEDIA Redaktion 06.12.2024

Ein frischer Wind

Der VMÖ hat mit Florian Kögl einen neuen Vorsitzenden – unterstützt wird er dabei von Routinier Robert Sobotka.

••• Von Sascha Harold

WIEN. Der Verband der Marktforschung Österreich (VMÖ) hat seit Oktober einen neuen Vorstand. Mit Florian Kögl, Geschäftsführer des Qualitätssicherungsunternehmens ReDem, setzt der Verband auf einen jungen Vorsitzenden. Unterstützt wird er dabei vom stell. Vorsitzenden Robert Sobotka, Telemark Marketing, der auch Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Markt- und Meinungsforschungsinstitute Österreichs (VdMI) ist.

medianet hat mit den beiden Vorständen darüber gesprochen, wie die Zukunft des Verbandes aussieht und welche Trends die Markt­forschungsbranche aktuell prägen.

Entscheidungsgrundlagen

„Die Wahl unseres neuen Vorstands bringt frischen Wind, den unsere Branche auch braucht. Ich werde diesen frischen Wind in der kommenden Funktionsperiode durch meine Erfahrung und Routine ergänzen”, erläutert Sobotka. Kögl ergänzt, mit Blick auf die Marktforschung im Allgemeinen: „Unsere Branche ist sehr wichtig, weil Marktforschungsergebnisse Grundlage wichtiger Entscheidungen sind. Deshalb ist es wichtig, offen für Innovationen zu sein und die Markt- und Meinungsforschung zukunftsfit zu machen.”

Workshopreihe zu KI

Eines der Themen, das auch die Marktforschung stark prägt, ist der Einsatz Künstlicher Intelligenz, etwa im Bereich der Qualitätskontrolle von Daten. Der VMÖ hat sich dessen angenommen und bietet in einer Workshopreihe praxisnahe Einblicke.

Das Thema Weiterbildung ist für den VMÖ generell zentral: „Wir müssen Dienstleister für die Institute sein und einen Mehrwert bilden. Auch was Technologie und Methoden betrifft, wollen wir unsere Mitglieder auf dem Laufenden halten und bieten deshalb monatliche Workshops zu Spezialthemen mit KI-Bezug an”, so Sobotka.
Die Event-Reihe „KI in der Marktforschung” soll dabei einerseits Basiswissen vermitteln, andererseits aber konkrete Einblicke in neue Anwendungsfelder bieten. „Im Bereich KI ändert sich laufend etwas; deshalb ist es wichtig, unterschiedliche Aspekte zu betrachten und unseren Mitgliedern eine gute Wissensbasis zu geben.”

Qualität ist zentral

Internationalisierung ist ein weiterer Schwerpunkt, den der VMÖ in den nächsten Jahren setzt. Bereits seit dem letzten Jahr ist der Verband etwa Teil der Qualitätsinitiative Global Data Quality, die das Thema der Datenqualität auf internationaler Ebene behandelt. Das Thema Qualität sei auch für die Marktforschung generell zentral, meint Kögl: „Am Ende des Tages geht es darum, dass die Ergebnisse, die wir als Branche produzieren, Glaubwürdigkeit haben und die Realität widerspiegeln. Wir müssen deshalb die Datenqualität in der Marktforschungsbranche langfristig stärken.”

Zukunft der Marktforschung

Eine Herausforderung, die die Markt- und Meinungsforscher darüber hinaus ständig habe, ergänzt Sobotka, sei es, Respondenten zu motivieren. „Hier spielt auch das Image der Marktforschung hinein. Wir müssen hier als Verband Öffentlichkeitsarbeit leisten. Wichtig sind auch Themen wie die Initiative ‚Understanding Data', die für mehr Datenkompetenz eintritt, um das Verständnis für Daten zu stärken und damit auch gegen Fake News zu arbeiten”, so der stellvertretende Vorsitzende. Nachhaltigkeit sei ebenfalls ein Thema, dem sich die Branche annehmen müsse, ergänzt Sobotka.

Geht es um technischen Fortschritt in der Markt- und Meinungsforschung, hat der neue VMÖ-Vorsitzende Kögl eine pragmatische Einstellung: „Alles, was automatisiert werden kann, wird auch automatisiert werden. Ich sehe Technologie generell als Werkzeugkasten, der so eingesetzt werden sollte, dass man entsprechenden Mehrwert bekommt. Letztlich soll Technologie den Marktforschern die Freiheit geben, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – den Kundenkontakt.” Denn letztlich, sei die Markt- und Meinungsforschung ein People Business, fasst Kögl abschließend zusammen.

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