WIEN. Podcasts kamen auf, waren weg und sind dann wieder en vogue gekommen. Dass die Österreichische Auflagenkontrolle (ÖAK) die Zahlen dazu nun auch monatlich ausweist, wird von Produzenten sehr freudig aufgenommen. „Die Ausweisung ist ein historischer Schritt in der Professionalisierung des österreichischen Podcast-Markts“, erklärt etwa Stefan Lassnig Geschäftsführer von Missing Link Media.
Dem pflichtet Daniel Roßmann, sein Pendant bei der Podcastwerkstatt, nur bei: „Dadurch haben Produzenten endlich die Möglichkeit, ihr Format mit anderen zu vergleichen. Bis vor Kurzem waren Statistiken von Podcasts gut gehütete Geheimnisse.“ Transparenz tue dem Markt gut. Heimische Podcaster liefern jeden Monat reichweitenstarke Formate ab, erklärt dazu Tatjana Lukas von Drama Carbonara, teils mit Videobegleitung, immer im besten Sinne für ihre Community: „Anhand der statistischen Erfassung wird dieses Engagement nun auch offiziell für Werbetreibende und Agenturen sichtbar.“
Werbung in Podcasts
Denn Werbung, meint sie weiter, bleibe neben anderen Content-Erlösströmen auch „weiterhin eine wichtige Säule für die Finanzierbarkeit von Medienformaten, Audio eingeschlossen“. Auf den ersten Blick scheint es auch leichter, einen Preroll einzusprechen. Dem widerspricht wiederum Roßmann, die Vermarktung sei seiner Meinung nach nicht einfacher, weil viele Unternehmen noch gar nicht wüssten, dass es diese Möglichkeit gibt. Aber: „Jene, die es wissen, sind auch bereit, hohe TKPs zu bezahlen, weil diese Art der Werbung sehr gut funktioniert.“
Und gerade dieser Werbemarkt habe laut Lassnig in den letzten Jahren immer wieder nach transparenten und nachvollziehbaren Übersichten gefragt. Allerdings ist „im Werbemarkt nach wie vor viel Überzeugungsarbeit notwendig, was aber für eine neue Mediengattung völlig normal ist“.
Rosige Zukunft
Es werde immer selbstverständlicher, dass Podcast-Werbung im Mediamix Berücksichtigung findet. Lassnig erklärt: „Targeting-Möglichkeiten wie Geotargeting oder kontextuales Marketing sind ja bei Podcasts auch möglich. Darüber hinaus wissen wir ziemlich genau über Alter und Geschlecht der Podcasthörer Bescheid. In Ergänzung mit den Themen in den Podcasts können wir die Zielgruppen ziemlich genau abgrenzen und targeten.“ Die Produktion der Werbemittel erfolge einfach und unkompliziert. Am Ende erfolgt ein ausführliches Reporting.
Lukas blickt insofern in eine durchaus rosige Zukunft für das immer beliebter werdende Audioformat: „Der Podcastbereich wächst im Bereich der professionell produzierten Formate weiterhin stark.“ (gs)
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