Es war einmal
© tele.ring
Verschwunden vom österreichischen Markt: tele.ring („Der Speck muss weg”), UPC (Austria), Inode und max.mobil.
MARKETING & MEDIA Redaktion 05.02.2021

Es war einmal

So sehr man sie anfangs betrauert, so schnell sind sie vergessen. Ein Spaziergang am Friedhof der Marken.

••• Von Sabine Bretschneider

WIEN. „Die Marke ist ein betriebswirtschaftliches Gut. Kein Spielfeld für Kreativität.” (Reiz ist geil – In 7 Schritten zur attraktiven Marke, Klaus-Dieter Koch). Betriebswirtschaftliche Gründe werden jetzt auch bei Rewe genannt. Doppelgleisigkeiten zwischen Billa und Merkur in Einkauf, Marketing und Verwaltung verursachen hohe Kosten, die Zusammenführung spare Rewe einen zweistelligen Millionenbetrag. „Synergie­effekte” ist das Zauberwort bei Marken-Fusionen.

Das Aus für Merkur ist allerdings kein exotisches Phänomen am österreichischen Markt: Allein im LEH und Drogeriesektor haben, um ein paar Beispiele aus den vergangenen Jahrzehnten zu nennen, die Unternehmensmarken Konsum, Pam Pam, A&O, Mondo, Schlecker, Dayli, Löwa und Zielpunkt die Segel gestrichen bzw. wurden sie schlicht fusioniert oder umfirmiert.
Auch der IT-, Elektronik- und Telekombereich ist reich an Nostalgie-Brands: Netway, Silver Server, Magnet, Yline, Inode, RSL Com, Cybertron, MCN und eTel sind hierzulande Vergangenheit – ebenso wie UPC Austria seit der Übernahme durch Magenta. Man erinnere sich auch an Jet2web, mobilkom, max.­mobil, UTA, Chello, Tele2, tele.ring, One und Orange. Die Logos von bauMax, Herlango, Niedermeyer und jüngst Saturn sind ebenfalls von Österreichs Einkaufsstraßen verschwunden. An Gröbl Möbel kann man sich kaum mehr erinnern. Charles Vögele landete österreichweit 2018 im Aus. Nur ein kurzes Gastspiel lieferte die ÖBB-Bustochter Hellö, bevor sie an FlixBus abgegeben wurde. Der Essenszulieferer Foodora fusionierte vergangenes Jahr mit Mjam.
Die Marke Merkur wurde 1969 gegründet und feierte noch 2019 ihr 50jähriges Jubiläum. „Marken sind die wertvollsten, aber wahrscheinlich noch immer am wenigsten verstandenen Wirtschaftsgüter” (Gerhard Hrebicek, European Brand Institute).

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