WIEN. Die EU-Kommission hat die neue Qualitätsjournalismusförderung im Umfang von jährlich 20 Millionen Euro für den österreichischen Medienstandort genehmigt – eine entsprechende positive Antwort ist heute, Montag, im Bundeskanzleramt eingegangen. Geplant ist, dass die Qualitätsjournalismusförderung noch heuer im Parlament behandelt wird und die Förderanträge danach so rasch wie möglich eingebracht werden können.
Die Qualitätsjournalismusförderung wurde ins Leben gerufen, um heimische Medien in ihrer Funktion als vierte Säule einer funktionierenden Demokratie und im Wettbewerb mit internationalen Konzernen zu stärken.
Für alle Medien, unabhängig von der Erscheinungsweise und vom Verkaufsmodell (inklusive reiner Online-Medien), werden pro Jahr insgesamt 20 Millionen Euro in die Hand genommen. Davon werden 15 Millionen Euro Journalismus-Förderung ausbezahlt, wobei sich die Höhe der Förderung an der Anzahl der angestellten Journalistinnen und Journalisten nach Kollektivvertrag oder kollektivvertragsähnlichen Verträgen, der Anzahl von Auslandskorrespondenten und weiteren Rahmenbedingungen in den Verlagen wie Redaktionsstatut, Fehlermanagement-System, Qualitätssicherungs-System und Frauenförderpläne orientiert. Zusätzlich zu diesen 15 Millionen Euro stehen 2,5 Millionen Euro für Förderungen im Sinne der inhaltlichen Vielfalt zur Verfügung. Darüber hinaus werden in Zukunft zusätzlich auch 1,5 Millionen Euro für die Förderung der Aus- und Weiterbildung in Medienunternehmen ausbezahlt. Die bereits existierenden Fördermittel für die Medienkompetenz werden um rund 50 Prozent auf die Summe von 700.000 Euro jährlich erhöht. Die Förderung der Selbstkontrolle der Medien und von Presseclubs wurde im Vergleich zum Begutachtungsentwurf ebenfalls erhöht (250.000 Euro). Dazu kommen noch 50.000 Euro für Medienforschungsförderung.
Fördersumme für Printmedien wird gegenüber 2019 nahezu versechsfacht
Die neue Qualitätsjournalismusförderung ist eine von drei Fördertöpfen, mit denen heimische Printmedien gefördert werden. 2023 und 2024 werden jeweils inklusive der Presseförderung und der Digitaltransformationsförderung (20 Millionen Euro) insgesamt 47,2 Millionen Euro in die Hand genommen. Das ist im Vergleich zum Jahr 2019 nahezu eine Versechsfachung.
Medienministerin Susanne Raab: "Die Herausforderungen für österreichischen Medien durch die Digitalisierung, steigende Papierpreise, Konkurrenz aus dem Ausland und veränderten Medienkonsum sind vielfältig. Mit der neuen Qualitätsjournalismusförderung im Umfang von jährlich 20 Millionen Euro zusätzlicher Gelder stärken wir den heimischen Medienstandort, weil unabhängiger und kritischer Journalismus für eine Demokratie unverzichtbar ist. Ich hoffe deshalb auf eine baldige Beschlussfassung im Parlament, damit die Unterstützungen so bald wie möglich fließen."