WIEN. Am 15. Februar erscheint ein neues europäisches Magazin, das „Die Presse“ gemeinsam mit der „Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten Nationen“ (ÖGAVN) vier Mal pro Jahr herausgeben wird. Es heißt „European Voices“, und der Name ist Programm: Die englischsprachige Publikation soll die Debatte über die Zukunft der EU vorantreiben und insbesondere Stimmen aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa Gehör verschaffen. Denn dorthin verschiebt sich das Machtgleichgewicht auf dem Kontinent.
Die Chefredaktion bilden Martyna Czarnowska und Thomas Seifert. Beide haben zuletzt für die „Wiener Zeitung“ gearbeitet. Der eine als Chefredakteur, die andere als langjährige Korrespondentin in Brüssel und Expertin für Mittelosteuropa.
In der ersten Ausgabe der ,European Voices’ sind ein Interview mit der estnischen Ministerpräsidentin Kaja Kallas, ein Streitgespräch zwischen Wolfgang Schüssel und dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán und zahlreiche Essays enthalten. Zu den Autorinnen und Autoren zählen Ivan Krastev, die ukrainische Anti-Korruptionsaktivistin Daria Kaleniuk, der Präsident der Europäischen Investitionsbank Werner Hoyer, die italienische Politologin Nathalie Tocci, der Schriftsteller Ilija Trojanow, die ehemalige montenegrinische Vize-Regierungschefin Jovana Marović, die Publizistik-Legende Paul Lendvai, Richard Grieveson vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche, die tschechische Schriftstellerin Petra Hulová und viele andere mehr.
„Die Zukunft der Europäischen Union liegt der „Presse“ am Herzen. Wir beteiligen aus Überzeugung und mit Leidenschaft an diesem publizistischen Projekt, das eine internationale Plattform für konstruktive und unvoreingenommene Debatten mit offenem Visier bieten soll“, erklärt „Presse“-Geschäftsführer Andreas Rast.
Mit-Herausgeberin der „European Voices“ ist die überparteiliche „Österreichische Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten Nationen“. Ihr Präsident Wolfgang Schüssel beschreibt den Zweck des Magazins so: „Die wichtigsten Herausforderungen der EU im nächsten Jahrzehnt haben einen besonderen Schwerpunkt in Mittel-, Ost- und Südosteuropa: Erweiterung, Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit, Finanzausgleich, Migration, Qualität von Demokratie und Rechtsstaat. „European Voices“ soll diese Entwicklungen ausleuchten und kommentieren.“
Martyna Czarnowska und Thomas Seifert, die gemeinsam die Chefredaktion bilden, schreiben im Leitartikel der ersten Ausgabe: „Die Zeiten, in denen die Stimmen aus Mittel- und Osteuropa nicht gehört wurden, sind vorbei. Diese Region spielt eine essenzielle Rolle in den Debatten und Entscheidungsprozessen der Europäischen Union.“
Im Beirat stellen unter anderen Polens Ex-Präsident Aleksander Kwaśniewski, der frühere slowakische Premier Mikuláš Dzurinda, der bulgarische Politologe Ivan Krastev, Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, der ehemalige Präsident der EU-Kommission Jean-Claude Juncker, die frühere Außenministerin Ursula Plassnik, der Sonderbeauftragte des Außenamts für Nachbarschaftspolitik, Martin Eichtinger, der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Daniel Gros, der Ex-Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger und der ehemalige slowenische Präsident Danilo Türk ihre Expertise und ihre Netzwerke zur Verfügung.
Das 120 Seiten starke Heft erscheint in einer Auflage von 50.000 Stück und wird über die Grenzen Österreichs hinaus in ganz Europa versandt. Der Kreis der Empfänger von European Voices wurde mit aller Sorgfalt aus den wichtigsten Entscheidungsträgern aus den Bereichen Politik, Diplomatie und Wirtschaft in ganz Europa zusammengestellt. Das Magazin kann auch unter www.europeanvoices.eu/shop zum Preis von 25€ bestellt werden.
