Kommentar ••• Von Dinko Fejuli
ENTSACHLICHT. „Ich bin lieber ein Gutmensch als ein Schlechtmensch.” So antwortete Caritas- Generalsekretär Klaus Schwertner auf meine Frage anlässlich seiner Wahl zum ‚Kommunikator des Jahres', ob er denn ein Gutmensch sei. Und er fügte hinzu: Den Begriff dürfe man sich nicht nehmen lassen, auch wenn er natürlich wisse, was manche Menschen – vor allem Politiker – aus diesem gemacht hätten.
Gezielt haben sie den Begriff als Schimpfwort verwendet, Menschen diffamiert und versucht, den Begriff „gut” hier in einen negatives Umfeld zu drehen.
Und man muss ehrlicherweise zugeben, dass sie zumindest in den Sozialen Netzwerken damit Erfolg gehabt haben.
Niemand bezeichnet sich aktiv und freiwillig als Gutmensch und niemand verwendet den Begriff für jemand anderen in einer positiven Weise.
Wenn, dann wird er verwendet, um jemanden öffentlich zu beschimpfen.
Ähnliches, nur auf einer mehr oder weniger globalen Ebene, passiert mit dem Begriff Fake-News.
Zu Beginn noch ein Begriff, der wahre von falschen Nachrichten zu trennen half, verwenden ihn vor allem – und schon wieder – Politiker, um die Inhalte seriöser Medien als ebensolche Fake-News zu brandmarken.
Prominentestes Beispiel ist der seit heute amtierende US-Präsident Donald Trump. „You are Fake-News” keifte er bei seiner ersten Pressekonferenz – drei Monate nach seiner Wahl – eine CNN-Journalistin an und verweigerte ihr die Möglichkeit, eine Frage an ihn zu richten.
„Not you” zischte er sie an, und zeigte mit dem Finger auf andere Kollegen, die eine Frage stellen sollen. Diese Handlungsweise soll seriöse Medien als unseriös brandmarken und die dort arbeitenden Journalistinnen und Journalisten entwerten und entmenschlichen.
Das Nächste, der Aufruf, diese Kollegen öffentlich, sagen wir es mal vorsichtig, zu „konfrontieren”, ist seitens Trump übrigens auch schon erfolgt.
Eine Methode, die uns allen bekannt sein sollte.