••• Von Gianna Schöneich
WIEN. Let’s Plays erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. YouTuber wie Gronkh, Dner oder Paluten sprechen vor allem Jugendliche an und erreichen Millionen. In mehreren gestreamten Episoden spielen sie Games und kommentieren dies; Nutzer können dabei Tricks lernen und fühlen sich durch die Videos unterhalten.
Anschauliche Erklärungen, Seriencharakter, ein Gemeinschaftsgefühl und die Gamer selbst machen den Trend aus.
Mitschauen und besprechen
Hier wächst eine Szene. Der Medienratgeber Schau Hin! möchte Eltern diese Welt nicht nur näherbringen, sondern verweist auch auf Urheberrechte und Altersfreigaben.
„Spieler teilen in Let’s Plays ihre Erlebnisse unmittelbar mit anderen. Das ist, wie über einen guten Film zu sprechen, nur dass man nun selbst die Hauptrolle spielt. Diese kreative Art, sich mit Medien zu beschäftigen, macht Jugendliche vom Konsumenten zum Produzenten. Auch für Zuschauer sind Let’s Plays ein Erlebnis: sie nehmen sich als Teil der Community wahr und erfahren Eindrücke aus erster Hand. Doch auch Altersfreigaben, Starkult, versteckte Werbung und Urheberrechte spielen da eine wichtige Rolle. Am besten schauen Eltern mit ihrem Kind Let’s Plays an und besprechen, was zu beachten ist”, erklärt Schau Hin!-Mediencoach Kristin Langer.
Gewaltdarstellungen
Die Let’s Plays auf YouTube können auch Spiele zeigen, die erst ab 16 oder 18 Jahren freigegeben sind. Hier sind Eltern angehalten, genau nachzufragen und zu recherchieren. Kritisch sieht Schau Hin! auch, dass viele der gespielten Games vor allem auf Gewalt abzielen. Grausame Wege, einen Gegner zu töten, Spielszenen zynisch oder sexisitisch zu kommentieren, ist keine Seltenheit.
Generell verweist Schau Hin! auf die selbstständige Nutzung von YouTube für das Mindestalter von 13 Jahren. „Bis zu diesem Alter ist zu empfehlen, dass Kinder YouTube in Begleitung oder Reichweite der Eltern mit aktiviertem Safe Search-Modus oder die redaktionell betreute Videoplattform juki.de nutzen”, heißt es in einer Aussendung des Ratgebers.
Skepsis walten lassen
Eltern werden zudem dazu angehalten, sich mit dem Starkult auseinanderzusetzen. Weiters gilt es auch, auf versteckte Werbung in den Videos zu verweisen. So arbeiten die Gamer häufig mit Product Placement und bewerben gezielt einzelne Spiele. Eltern sollten ihren Kinder raten, skeptisch zu sein. Auch auf das Thema Urheberrechte sollten Eltern achtgeben: Let’s Plays veröffentlich meist urheberrechtlich geschützte Inhalte. In der Regel ist hier die Zustimmung des Rechtinhabers, also des Spieltheaters, nötig. Das Portal wholetsplay.com listet auf, wie Hersteller zu Let’s Plays stehen.
Weitere Informationen finden sich auf der Website:
www.schau-hin.info