iab austria fordert KI-Zugriffsstandards
© Elisabeth Kessler
Rut Morawetz, Präsidentin des iab austria.
MARKETING & MEDIA Redaktion 01.07.2025

iab austria fordert KI-Zugriffsstandards

Neue API-Initiative soll Kontrolle und Monetarisierung sichern

WIEN. Mit der zunehmenden Nutzung journalistischer Inhalte durch KI-Systeme wachsen die Herausforderungen für Medienhäuser und Marken. Häufig erfolgt der Zugriff automatisiert, ohne klare Kennzeichnung oder Vergütung. In der Folge sinken die Besucherzahlen auf Publisher-Plattformen, Monetarisierungsmöglichkeiten gehen verloren, und die Kontrolle über Markeninhalte schwindet.

Um dem entgegenzuwirken, beteiligt sich das iab austria an der internationalen „LLM Content Ingest API“-Initiative des iab Tech Lab. Diese soll einen technischen Rahmen schaffen, der es Inhalteanbietern ermöglicht, ihre Beiträge unter klar definierten Bedingungen für KI-Systeme freizugeben. Im Zentrum stehen transparente Regeln, standardisierte Schnittstellen, Vergütungsmodelle und Kontrollmechanismen.

„Das iab austria sieht in dieser Initiative eine große Chance für den gesamten heimischen Digitalmarkt“, betont Rut Morawetz, Präsidentin des iab austria. Ziel sei es, österreichische Perspektiven in die internationale Standardsetzung einzubringen.

André Eckert, Vize-Präsident des iab austria, ergänzt: „Wer Inhalte schafft, soll über deren Nutzung mitentscheiden – und fair daran verdienen.“

Für österreichische Medienunternehmen eröffnet sich die Möglichkeit, über API-basierte Nutzung neue Erlösmodelle zu erschließen. Marken wiederum gewinnen mehr Kontrolle über ihre Präsenz in KI-generierten Interfaces – etwa durch festgelegte Qualitätsstandards, Attribution oder Schutz vor Fehlattribution.

Auch auf digitalpolitischer Ebene sei die Initiative bedeutsam: Sie fördert digitale Souveränität, faire Marktbedingungen und europäische Mitgestaltung bei der Regulierung von KI-Systemen.

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