Microsofts neue digitale Zusicherungen für Europa
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Brad Smith, Microsoft
MARKETING & MEDIA Redaktion 05.05.2025

Microsofts neue digitale Zusicherungen für Europa

Fünf Versprechen für digitale Souveränität, Cybersicherheit und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit von Brad Smith, Vice Chair und Präsident von Microsoft.

REDMONT/WASHINGTON. Microsoft baut sein Engagement in Europa massiv aus – mit neuen Rechenzentren, rechtlich verbindlichen Resilienz-Versprechen und weitreichenden Datenschutz- und Sicherheitsinitiativen, das gab Brad Smith, Vice Chair und Präsident von Microsoft, kürzlich bekannt.

Europa im Fokus: Mehr Rechenzentren, mehr Souveränität
Microsoft kündigt eine umfassende Expansion seiner digitalen Infrastruktur in Europa an: In 16 Ländern werden neue Rechenzentren entstehen, die Cloud-Kapazität soll bis 2027 mehr als verdoppelt werden. Damit will das Unternehmen nicht nur die technologische Wettbewerbsfähigkeit des Kontinents stärken, sondern auch seine Verpflichtung zu digitaler Resilienz unterstreichen – unabhängig von geopolitischen Entwicklungen.

Im Zentrum steht der Aufbau eines breit aufgestellten Cloud- und KI-Ökosystems. Neben klassischen Public-Cloud-Angeboten setzt Microsoft verstärkt auf souveräne Cloud-Lösungen wie „Bleu“ in Frankreich oder „Delos Cloud“ in Deutschland – betrieben unter nationaler Kontrolle. Zudem bietet das Unternehmen europäischen Cloud-Providern seine Services zu bevorzugten Konditionen an.

Digitale Resilienz als rechtlich bindende Verpflichtung
Angesichts globaler Unsicherheiten verspricht Microsoft, den Betrieb seiner europäischen Cloud-Dienste selbst bei Druck durch ausländische Regierungen aufrechtzuerhalten. Die neue „digitale Resilienz“-Klausel soll in alle Verträge mit europäischen Behörden aufgenommen werden – und ist damit rechtlich bindend.

Um die Kontinuität zu garantieren, plant Microsoft Notfallmaßnahmen wie die Übergabe von Quellcodes an europäische Partner, sollten staatliche Eingriffe den Betrieb behindern. Eine europäische Cloud „für Europa“ wird künftig von einem Board europäischer Staatsbürger kontrolliert und unterliegt ausschließlich europäischem Recht.

Datenschutz auf EU-Niveau – und darüber hinaus
Mit dem abgeschlossenen „EU Data Boundary“-Projekt bietet Microsoft seinen Kunden die Möglichkeit, sämtliche Daten innerhalb der EU und EFTA zu speichern und zu verarbeiten – von Azure über Microsoft 365 bis Dynamics 365. Ergänzt wird das Angebot durch Verschlüsselungslösungen wie Azure Lockbox und Confidential Computing, bei denen Microsoft selbst keinen Zugriff auf Kundendaten hat.

Microsoft verweist zudem auf seine juristischen Erfolge beim Schutz europäischer Daten – etwa gegen US-Zugriffsansprüche – und verpflichtet sich, jede unrechtmäßige Datenanforderung rechtlich anzufechten.

Europas Cybersicherheit im Fokus
Seit dem Krieg in der Ukraine engagiert sich Microsoft intensiv für die digitale Sicherheit Europas – mit kostenloser Technologieunterstützung, Cyberbedrohungsanalysen und Wahl-Schutzmaßnahmen. Künftig wird ein Deputy CISO für Europa direkt für die Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien wie DORA, NIS2 und dem neuen Cyber Resilience Act verantwortlich sein.

Microsoft plant zudem zusätzliche Ressourcen zur Einhaltung dieser neuen Vorgaben bereitzustellen, einschließlich unabhängiger Prüfstellen zur Verifikation der Sicherheitsmaßnahmen.

Offener Zugang und Wettbewerbsfähigkeit durch KI und Open Source
Microsoft betont sein Bekenntnis zu Offenheit und Wettbewerb: Die Azure-KI-Plattform ist sowohl für Open-Source- als auch proprietäre Modelle offen, über 1.800 Modelle – darunter von Mistral und Hugging Face – stehen bereit. Datenportabilität und die Abschaffung von Wechselgebühren sollen die freie Wahl des Anbieters garantieren.

Zahlreiche europäische Unternehmen und Institutionen nutzen diese Infrastruktur bereits – von Start-ups wie Factorial über Forschungseinrichtungen wie das Curie-Institut bis zu Konzernen wie Heineken.

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