Nach vierjährigen Verhandlungen – neuer KV für Zeitungsdrucker steht
© Styria/Kanizaj
Kurt Kribitz.
MARKETING & MEDIA Redaktion 26.08.2021

Nach vierjährigen Verhandlungen – neuer KV für Zeitungsdrucker steht

Seit Mai 2017 bestehender kollektivvertragsloser Zustand für etwa 1.600 Beschäftigte im Zeitungsdruck beendet; Einigung zwischen Gewerkschaft GPA und Verband Österreichischer Zeitungen.

WIEN. Die Gewerkschaft GPA und der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) haben sich auf einen neuen Kollektivvertrag für die rund 1.600 Zeitungsdruckereien-Beschäftigten geeinigt. Damit ist der seit Mai 2017 bestehende kollektivvertragslose Zustand beendet. Mit den restlichen Druckerei-Arbeitgebervertretern laufen aber noch KV-Verhandlungen. Kein aufrechter Kollektivvertrag (KV) ist in Österreich sehr unüblich, hierzulande sind 98% der Beschäftigten von KV erfasst.

Der neue Kollektivvertrag für Zeitungsdrucker beinhaltet neben einer Anpassung der Löhne und Gehälter auch die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche und ein betriebliches Bildungsmanagement, wie die GPA und der VÖZ am Mittwoch, 25. August 2021, in einer gemeinsamen Aussendung mitteilten. Die grundsätzliche KV-Einigung umfasst keine Erhöhung der Löhne und Gehälter, dazu finden noch extra Verhandlungen statt.

Gewerkschaft und Arbeitgebervertreter zeigten sich mit dem KV-Verhandlungsergebnis zufrieden. "Für uns ist es ein wichtiger Schritt und ein Signal, dass auch in den Bereichen Rollen- und Bogendruck rasch ein neuer Kollektivvertrag zustandekommt", so der Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Druck in der Gewerkschaft GPA, Michael Ritzinger, in einer Aussendung. Das neue Regelwerk schaffe "Rechtssicherheit für Arbeitgeber und Arbeitnehmer". Für den VÖZ-Verhandlungsleiter Kurt Kribitz ist eine "zufriedenstellende Einigung" erzielt worden. "Die Herausforderungen der Coronapandemie zeigen, wie wichtig belastbare und stabile Rahmenbedingungen für alle Beteiligten sind", sagte Kribitz.

Die Beschäftigten im grafischen Gewerbe haben seit Mai 2017 keinen neuen Kollektivvertrag, weil das Bundeseinigungsamt dem Antrag des Verbands Druck & Medientechnik, nicht länger Kollektivvertragspartner sein zu wollen, stattgegeben hatte. Für neue Druckerei-Beschäftigte gab es seit 2017 keinen Kollektivvertrag, Lohnerhöhungen wurden auf betrieblicher Ebene vereinbart.

Seit vier Jahren laufen die Verhandlungen mit der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) über einen neuen Kollektivvertrag für die Beschäftigten der Druckereibranche. Für die Beteiligten im Zeitungsdruck übernahm nun der Verband Österreichischer Zeitungen die Zuständigkeit auf Arbeitgeberseite. (red)

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