»Observer« Marktforschung - Die Hoffnungen und Sorgen der Österreicher
© Christoph Sommerer
Florian Laszlo
MARKETING & MEDIA Redaktion 09.04.2020

»Observer« Marktforschung - Die Hoffnungen und Sorgen der Österreicher

Die Marktforschung des »Observer« hat eine österreichweite Befragung unter 1000 Personen durchgeführt und sie nach ihren Ängsten befragt und worauf sie sich am meisten freuen, wenn die Corona-Krise zu Ende geht.

WIEN. In dieser Studie zeigt sich, dass gleich nach dem Kontakt zu Familie und Freunden (jeweils 63 %) der Wunsch nach Reisen und auswärts Essen und Trinken (40 bzw. 39 %) stehen.

Der Kultur-Genuss (28 %) fehlt noch mehr, als der gemeinsame Sport (23 %), wobei dies die Jungen (bis 29) umgekehrt sehen. Die über 70jährigen sind jedoch sportlicher, als die im Berufsleben stehenden.

Baumärkte werden signifikant mehr vermisst, als Garten- und Blumenmärkte, wobei sich Mann und Frau beim Baumarkt einig sind (62 %), beim Garten jedoch die Frauen deutlich stärker vermissen (58 zu 42 %).

Parfümerien, Bekleidungshandel, Schuhgeschäfte und Einrichtungshandel werden von Frauen auch mehr vermisst, allerdings auch Buchhandel, sowie Schreibwarenhandel. Männer empfinden stärker für Sport- und Elektronikhandel.

Einigkeit zwischen Männern und Frauen besteht beim Friseur (63 %) und beim Optiker (47 %). Auch bei Diskontshops ist der Abstand nur 4 Prozentpunkte zugunsten der Damen (41 % zu 45 %).

Bei der Gastronomie werden vor allem Restaurants 57 % und Café-Häuser 40 % vermisst. Bars und Diskotheken werden immerhin von 14 % vermisst.

Die Jungen vermissen aber zu 29 % diese Lokale ganz besonders. Immerhin der 6 % der über 50jährigen sind ihrer Meinung.

Die Sorgen der Österreicher
Die Österreicher fürchten sich mehr vor einer langen Dauer der Krise, als vor Ansteckung, wobei sich Frauen mehr Sorgen machen. Männer sorgen sich dafür mehr sich selbst anzustecken und um ihren Job. Die Jungen sind deutlich besorgter um die Allgemeinheit und den Tod vieler, als um sich selbst. Sie sorgen sich am meisten auch um die Verfügbarkeit von Gütern

Bei den Sorgen steht im Vordergrund, dass die Krise noch lange dauern könnte (41 %), die sogar die Sorge um die eigene Familie schlägt (39 %). In beiden Ebenen ist die Sorge bei den Frauen deutlich größer (36 zu 45 bzw. 36 zu 42 %). Auch je älter, desto größer die Sorge um die Dauer der Krise. Um die Familie sorgen sich alt und jung jeweils mehr, als die 30 bis 69jährigen.

Diese Gruppe sorgt sich am meisten vor einer allgemeinen Wirtschaftskrise (gesamt 37 %).Dass viele Menschen an Corona sterben (gesamt 22 %) wird vor allem von den Jungen getrieben (31 %). Sich mit dem Virus anzustecken ist eine vornehmlich männliche Sorge der über 70jährigen, die allerdings weniger vor einem schweren Krankheitsverlauf Sorgen haben, als Frauen. Zwischen den Altergruppen ist diese Sorge auch relativ ausgeglichen.

In der Regionalverteilung ist auffällig, dass Tirol als Region mit der höchsten Anzahl an Corona-Fällen, nicht außergewöhnlich mehr Sorgen hat und sogar weniger Angst vor einer Ansteckung in der Familie hat. Nur bei der Sorge um die Wirtschaft liegt Tirol weit voraus (45 %), interessanterweise dicht gefolgt von der Steiermark (44 %).

Die Wiener sorgen sich außergewöhnlich stark, dass die Maßnahmen nicht von allen eingehalten werden und vor einem Spitalsaufenthalt. Beides Sorgen, die nicht unbedingt von den tatsächlichen Fakten unterstützt werden, als eher von medial transportierten Eindrücken.

Die Versorgungssicherheit ist keine Sorge der Österreicher (unter 10 %), wobei die Jungen hier die größte Sorge haben. Das könnte jedoch auch an den besonderen Gütern liegen, die sie einkaufen wollen. (red)

 

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