Online-Vermarkterkreis unterstreicht politische Forderungen
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MARKETING & MEDIA Redaktion 25.03.2024

Online-Vermarkterkreis unterstreicht politische Forderungen

Erfolgreiche Bilanz, Jahresausblick und klar definierte Forderungen beim ersten Get-together des Jahres im Anschluss an den „Jetzt Summit“.

WIEN. Letztes Jahr hat der Online-Vermarkterkreis als schlagkräftige Interessenvertretung der heimischen Publisher und Vermarkter das „OVK Get-together“ als neues Veranstaltungsformat erfolgreich eingeführt, um der österreichischen Digitalmedienlandschaft eine neue Plattform zum Austausch und zur Vernetzung zu bieten. Im Anschluss an die zweitägige „Jetzt Konferenz“ von 20. - 21. März fand das Event heuer seine Fortsetzung im „Fritz von Stuwer“.

Im Zentrum des ersten Get-togethers in diesem Jahr stand der politische Forderungskatalog der österreichischen Publisher und Vermarkter. Dieser wurde bereits am Summit vor rund 200 Branchenvertretern auf der Bühne von Alexander Leitner (Goldbach), Andreas Van de Ven (Outbrain), Matthias Seiringer (ORF-Enterprise), Nicola Pohoralek (Group M), Pia van Saanen (Henkel) und Simone Kraft (Bank99) mit Maximilian Mondel (Momentum Wien) intensiv diskutiert.

„Wir führen nicht mehr nur eine Diskussion um den Abfluss der Werbegelder zu den globalen Plattformen, sondern sprechen über den Erhalt etablierter Medien als tragende Kraft des demokratischen Systems. Die Monopolisten stehen kurz davor, die Grundfesten der Demokratie zu destabilisieren. Es braucht dringend ein Umdenken der Medienpolitik und auch Werbetreibende sind aufgerufen, Investitionen nach gesellschaftlichen und ethischen Kriterien zu treffen“, betont Eugen Schmidt (AboutMedia), Leiter des Online-Vermarkterkreises.

Was in künftigen Regierungsprogrammen stehen muss
Will sich die Demokratie durch die Meinungskontrolle der Digital-Monopolisten nicht selbst gefährden, ist eine starke Medienpolitik mit einem klaren Standortbekenntnis gefragt. Sämtliche Einnahmen der Digitalsteuer müssen heimischen Medien und Vermarktern zugutekommen, reine Digitalmedien und Neugründungen umfassen und damit den Medien- und Meinungspluralismus langfristig sicherstellen. Aktuell wird nur etwa jeder fünfte Euro aus den zuletzt durch die Digitalsteuer eingehobenen 103 Millionen Euro in den Markt investiert. Das Modell der Transformationsförderung begünstigt derzeit ausschließlich tradierte Medienunternehmen, deren Geschäftsmodell nur teilweise den Digitalsektor umfasst. Vermarkter müssen in den Fördermodellen berücksichtigt werden, da sie die monetäre Grundlage für unabhängigen Qualitätsjournalismus schaffen.

Zur Lösung der Problematik am Arbeitsmarkt bedarf es neuer Ausbildungsangebote und einer Verankerung von Digital-Know-how im gesamten Bildungssystem. Die laufende Weiterbildung zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit im globalen Marktgeschehen ist durch Förderungen zu unterstützen. Die von Arbeitsminister Martin Kocher angekündigte Verdoppelung der Rot-Weiß-Rot-Cards soll auf den Digitalbereich fokussieren, um den Standort für qualifizierte Experten aus dem Ausland zu attraktivieren.

Öffentliche Hand und Parteien sollen insbesondere im Superwahljahr 2024 eine Vorbildfunktion übernehmen und ihre Mediaplanung auf österreichische Medienangebote fokussieren. Der Abfluss von Steuergeldern zu den Big Tech Companies schwächt den Medienstandort und ist eine direkte Investition in global agierende Konzerne, deren Geschäftsmodell auf Polarisierung, Verbreitung von Fake News und Spaltung der Gesellschaft beruht.

Zur zukunftsorientierten Standortentwicklung und Gestaltung einer Medienpolitik für die digitale Realität empfiehlt der Online-Vermarkterkreis einen breit angelegten Dialog mit allen Stakeholdern der nationalen Medien- und Digitalökonomie.
Ambitioniertes Programm

Nach der Etablierung des neuen Veranstaltungs- und Netzwerkformats sowie der Durchführung einer Werbewirkungsstudie für die Tourismuswirtschaft setzt sich der Online-Vermarkterkreis für das laufende Jahr weitere Ziele, um dem gesamten Digitalmedienmarkt Mehrwert zu bieten. Auf der Agenda stehen unter anderem vor dem Hintergrund der Wahlen und demokratiepolitischen Prozessen eine Erhebung zur Messung des Medienvertrauens. Zudem strebt der Online-Vermarkterkreis eine weitere Öffnung an, um eine möglichst breite Basis der rot-weiß-roten Digitalmedienlandschaft abzubilden und sich für deren Interessen einzusetzen.
Publisher und Vermarkter stoßen beim „OVK Get-together“ auf gemeinsame Ziele an

Beim Get-together des Online-Vermarkterkreis standen unter anderem auf der Gästeliste: Michael Pernkopf (IP Österreich), Stefanie Koch (Kleine Zeitung), Roman Breithofer (Media 1), Angela Schuh-Haunold (Österreichische Web Analyse), Monika Kugler (Future), Josef Almer (Goldbach), Martin Kreeb (Charlotte Fresenius Privatuniversität), Bernhard Brückl (Laola1), Andreas Miksik (Gewista), Thomas Schuster (austria.com/plus), Daniela Schopf (IP Österreich), Sandra Callender (IP Österreich), Reinhard Igler (Krone Multimedia), Hannes Wurzwallner (Capture Media), Britta Majer (Outbrain), André Eckert (Show Heroes), Andreas van Deven (Outbrain), Magdalena Dylewska (Dentsu), Carina Tuchmann (Mediengruppe Österreich), Claus Oberecker (Reppublika), Tanja Jost (austria.com/plus), Aida de Martin (IP Österreich), Robert Curic (Zulu5), Georg Scheu (YOC), Alexander Fantl (Aleph), Alexander Leibin (Aleph), Christopher Ruzicka (Aleph), Gerald Linke (Aleph), Alexandra Vetrovsky-Brychta (Dialog Marketing Verband Österreich), Gerhard Günther (Digitalsunray Media), Pia Knapp (Outbrain), Ben Galler (IAB Switzerland), Matthias Seiringer (ORF-Enterprise), Markus Duft (Krone Multimedia), Matthias Ragyoczy (YOC) sowie iab-austria-Präsidentin Rut Morawetz (A1).

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