WIEN. Der 19. Juli 2024 stellt einen Meilenstein in der österreichischen Medienlandschaft dar. Der ORF steigt mit diesem Datum beim Radioplayer Österreich ein und befindet sich damit in bester Gesellschaft. Bereits in mehr als 20 Ländern wird der Radioplayer von öffentlich-rechtlichen und privaten Radiosendern genutzt. Der ORF wird dazu 50-Prozent-Gesellschafter der neuen Radioplayer Österreich GmbH (RPÖ), gemeinsam mit der RIG Radio Innovations GmbH der Privatradios, die ebenfalls 50 Prozent hält. Die ORF-Radios werden ab September am Radioplayer Österreich abrufbar sein.
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann unterzeichnete im Büro der ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher gemeinsam mit RIG-Geschäftsführerin Andrea Heidrich die Verträge zur Teilnahme des ORF. Heidrich teilt sich die Geschäftsführung der Radioplayer Österreich GmbH mit Albert Malli, den der ORF entsendet. Malli ist seit 1998 stellvertretender Ö3-Programmchef und wird künftig in einer neuen Stabsstelle in der ORF-Radiodirektion alle digitalen Audio-Dienste betreuen.
„Die Beteiligung des ORF am Radioplayer Österreich ist einmal mehr ein Schulterschluss mit den privaten Mitbewerbern, um den Medienstandort Österreich im Wettbewerb mit den internationalen Medienkonzernen zu stärken", kommentiert Weißmann.
Thurnher ergänzt: „Für die ORF-Radios ist es selbstverständlich, auf allen relevanten Verbreitungswegen verfügbar zu sein. Da die Streaming-Nutzung auch im Radiobereich stetig steigt, ist eine Präsenz der ORF-Radios am Radioplayer Österreich so wichtig. Gemeinsam mit unserer eigenen Audio-Plattform ORF Sound wollen wir unser Publikum damit bestens im digitalen Raum mit unseren öffentlich-rechtlichen Audioangeboten versorgen.“
„Nach den Bemühungen der letzten Jahre ist der heutige Tag wirklich ein historischer Moment, der mich für die gesamte Radiobranche sehr freut und ein Zeichen setzt", erklärt Heidrich. "Gemeinsam gegen die BigTechs ist das Motto – und das kann nur gelingen, wenn Allianzen geschlossen und Kooperationen eingegangen werden. Die Radiobranche muss auf allen verfügbaren Plattformen, auf Smart Speakern und in den Dashboards der Autos sichtbar und relevant bleiben. Da ist ein Zusammenschluss von Öffentlich-Rechtlich und Privat innerhalb eines genau dieses Plattform-Marketing vorantreibenden Aggregators notwendig!“
„Österreich hat einen blühenden Radiomarkt zum Wohle der Hörer, ORF- und Privat-Radios stehen in harter Konkurrenz um jede gehörte Radiominute", sagt Malli. "Da die Verbreitungswege von Radio und Audio immer komplexer und unübersichtlicher werden, halte ich diese Kooperation für sinnvoll. Das Motto lautet: ‚Compete in content, cooperate on platforms‘. Ich freue mich, wenn im Gegenzug möglichst viele Privatradios auch die Audio-Plattform des ORF Sound als Verbreitungsweg nutzen. Diese Möglichkeit hat der Gesetzgeber mit dem neuen ORF-Gesetz geschaffen.“
Die RIG gilt als Innovationsschmiede der österreichischen Privatsender, vereint Dataprojekte wie den Audio Analyzer Österreich und ist eine Networking-Drehscheibe für gemeinsame technische Entwicklungen aller Radiosender. Sie ist im Besitz der größten Privatsender Österreichs, Kronehit, Life Radio OÖ, Antenne Steiermark, Antenne Vorarlberg, Energy, Radio Arabella, Life Radio Tirol und oe24. Die RIG entwickelt aktuell ein österreichisches Sprachmodell, dass allen Sendern in Österreich zur Verfügung stehen wird.
Der Radioplayer, ursprünglich eine Entwicklung der BBC, ist eine Streaming-Plattform für Radiosender. Er ist in 23 Ländern verfügbar und vereint damit fast 10.000 Radiosender in einer schier unendlich lang erscheinenden Liste. Den Radioplayer gibt es im Web, in Österreich unter www.radioplayer.at, und als Handy-App für Android und iOS in den jeweiligen App-Stores. Da die Radiosender, im Gegensatz etwa zu „TuneIn“ aus den USA, die Plattform selbst betreiben, gilt sie bei externen Partnern wie der Autoindustrie als besonders verlässlich. In Zusammenarbeit mit führenden Unternehmen aus der Automobil- und Technologiebranche bemüht sich der Radioplayer, das Radio auf allen externen Plattformen abrufbar zu machen, von der Entertainment-Console im Auto bis zu den Smart-Speakern aller Anbieter. Insbesondere kleinere Sender wären in einer Welt, in der die Zahl und Art der Audio-Plattformen laufend wächst und immer unübersichtlicher wird, dazu allein nicht in der Lage. Durch die globale Zusammenarbeit und Lobby-Arbeit hält der Radioplayer die kulturelle Bedeutung und Zugänglichkeit des Mediums Radios aufrecht.