Studie: „Zappen” war gestern
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Multi-Screen Die Studie beschäftigte sich mit der Nutzung mehrerer Geräte, mit welchen man Videos ansehen bzw. fernsehen, im Internet surfen oder Apps nutzen kann.
MARKETING & MEDIA Gianna schöneich 11.11.2016

Studie: „Zappen” war gestern

Heute überbrücken wir Werbepausen mit den anderen Screens, die wir nutzen.

••• Von Gianna Schöneich

WIEN. Während der Film auf dem Fernseher läuft über das Tablet shoppen und noch schnell über das Smartphone ein paar SMS beantworten – die Multi-Screen-Nutzung ist allgegenwärtig. Jetzt gibt es eine Studie. Diese wurde von UIM United ­Internet Media Austria in Auftrag gegeben.

Im Vergleich zu 2014 ist die Multi-Screen-Nutzung gestiegen: bereits 98% der 15- bis 59-jährigen Befragten nutzen zumindest eine Screen-Kombination in einem durchschnitt­liche Monat zumindest „seltener”.
Wesentlicher Bestandteil der Multi-Screen-Nutzung ist der Fernseher: Unter den fünf am häufigsten genutzten Screen-Kombinationen ist der Fernseher viermal in Kombination mit anderen Screens zu finden, wobei die am häufigsten genutzte Screen-Kombination dabei der Fernseher und das Smartphone ist: 69% der Befragten nutzen diese beiden Geräte mehrmals wöchentlich gleichzeitig, was ein Plus von 5% im Vergleich zu 2014 bedeutet.
Danach folgt die am häufigsten genutzte Screen-Kombination ohne Fernseher: Smartphone und Laptop (38%), die jedoch im Vergleich zu vor zwei Jahren an Bedeutung verloren hat (-7%), ­gefolgt vom Fernseher und Laptop (37%).

Inhalte oft verschieden

Doch weshalb nutzen wir gleichzeitig verschiedene Medien? 91% der Befragten (Top-3-Box) lenken in Multi-Screen-Situationen ihre Aufmerksamkeit auf jenes Medium, das sie in diesem Moment mehr interessiert. Auch geben 88% der Befragten an, dass die genutzten Inhalte der gleichzeitig genutzten Medien oft nichts miteinander zu tun haben.

Die Gründe für die Multi-Screen-Nutzung gemeinsam mit dem Fernseher sind vielfältig. Smartphone, Laptop und Co werden von 82% dafür genutzt, um Werbepausen zu überbrücken – wobei die Zustimmung hier mit dem Alter stark abnimmt. Während man früher Werbepausen noch mit „Zappen” überbrückt hat, geht man heute stattdessen ins Internet; dies bestätigen 69% der Befragten, die dieser Aussage zustimmen.

Fernseher im Hintergrund

Neben Werbepausen ist es für 65% schlichtweg selbstverständlich, dass beim Fernsehen andere Geräte genutzt werden, wobei dies vor allem auf die 15- bis 39-Jährigen zutrifft. Interessante Produkte oder Themen, die im Fernsehen gezeigt werden, veranlassen die Befragten jedoch auch dazu, nähere Informationen einzuholen: 66% stimmen der Aussage „Wenn ich im Fernsehen etwas über ein Produkt sehe, suche ich gleich danach im Internet” zu, wobei 25% das zweite Gerät dazu nutzen, um im Fernsehen gezeigte Produkte online zu bestellen oder zu kaufen. Doch nicht immer wird dem Fernseher die volle Aufmerksamkeit geschenkt: Oftmals läuft der Fernseher auch nur im Hintergrund, während andere Geräte genutzt werden (67%), ohne dass ihm große Aufmerksamkeit ­geschenkt wird (64%).

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