WIEN. Welche Kompetenzen braucht der Mensch, und insbesondere der Arbeitnehmer, um im Wettbewerb und in Koexistenz mit Künstlicher Intelligenz & Co. bestehen zu können? Das war das Thema am Montagabend beim ExpertenClub des BFI Wien.
Blockchain, KI, Softwaredevelopment – der Stellenmarkt liest sich wie ein Lexikon der IT-Begriffe. „Mehr als die Hälfte der heimischen KMU befinden sich auf der digitalen Reifeskala noch am Anfang”, so Drei-CEO Jan Trionow – und obwohl die Digitalisierung gerade erst begonnen habe, spreche man schon jetzt vom „Fachkräftemangel”.
„Kein Bedrohungsszenario”
Patricia Neumann, CEO IBM Österreich, zeigte sich nicht zuletzt wegen der rasanten Entwicklung überzeugt davon, „dass die Menschen künftig mehr Technologieverständnis und mehr Offenheit für Technik brauchen”. Das sei kein Bedrohungsszenario. Schließlich seien die Menschen durchaus dafür empfänglich: „Beim Smartphone haben wir auch nicht lange gebraucht, um uns damit anzufreunden.” Henrik Starup-Hansen, Geschäftsführer Wiesenthal Handel und Service GmbH, teilt diese Einschätzung – „früher hat der Mechaniker gleich das Werkzeug zur Hand genommen, heute hat man sich daran gewöhnt, dass man zuerst die Diagnosesoftware aufruft”.
„Ich bin überzeugt, dass jeder das Programmieren lernen kann. Wobei: nicht jeder gleich gut”, gab Markus Hengstschläger, Vorstand des Instituts für Medizinische Genetik der MedUni Wien, zu bedenken – so wie ein Elefant auch mit viel gutem Willen nicht auf einen Baum komme. „Wichtig ist, dass wir den Menschen Mut, Flexibilität, das psychische Umgehen mit diesem Mehr an Flexibilität, die richtige Auswahl von Information, intra- und interpersonelle Intelligenz vermitteln.” Und: Es brauche daher politische Konzepte, „damit in dieser Übergangsphase nicht Menschen auf der Strecke bleiben”. (red)