Ballsaison als Wirtschaftsfaktor
© APA / Eva Manhart
RETAIL Redaktion 24.01.2024

Ballsaison als Wirtschaftsfaktor

Mehr als 1/3 der Österreicher besuchen heuer einen Ball. Pro-Kopf-Ausgaben liegen bei durchschnittlich 228 Euro.

WIEN. Bälle von Schulen und Unis sowie Maskenbälle sind besonders beliebt. 61 % kaufen im Vorfeld dafür ein, besonders gefragt sind Abendkleidung, Schuhe, Schmuck und Kosmetik. „Alles Walzer, alles gut für die Volkswirtschaft. Mehr als ein Drittel der in Österreich lebenden Menschen besuchen heuer einen Ball. Die Ballkultur ist fixer Teil unseres gesellschaftlichen Lebens. Nach den vielen Absagen der Corona-Jahre gab es bereits im Vorjahr erstmals wieder eine schöne Ballsaison, was auch für den Handel durchaus erfreulich war, Ähnliches erwarten wir heuer“, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. „Im Schnitt werden heuer 228 Euro pro Person ausgegeben, was dafür ein starke Ballsaison sprechen würde. Fest steht: Bälle sind auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für den Handel, daher freuen wir uns, dass dieses Jahr mehr Bälle als im letzten Jahr veranstaltet werden.“

Auch der aktuelle Consumer Check von Mindtake für den Handelsverband zeigt eine steigende Lust am Ballbesuch: Gaben im Vorjahr 37 % der Österreicher an, zumindest einen Ball besuchen zu wollen, sind es heuer 38 %. Und hatten im Vorjahr 57 % der Ballbesucher im Vorfeld gezielte Einkäufe geplant, sind es heuer 61 %.

Die Lieblingsbälle der Österreicher
Mit dem Opernball am 8. Februar ist das unbestrittene Highlight der Ballsaison nicht mehr weit. „Zwar ist besonders Wien für seine prachtvollen Bälle bekannt, doch auch in den anderen Bundesländern gehören die Bälle zu den Höhepunkten des gesellschaftlichen Lebens“, so Will.

Am beliebtesten sind bei den Österreicher Faschings- oder Maskenbälle (32 %), knapp gefolgt von Schul-, Fachhochschul- oder Universitäts-Bällen (31 %). Ebenfalls sehr gerne besucht werden Bauernbälle (20 %) sowie Bälle von Organisationen wie Feuerwehr, Polizei oder Bundesheer (19 %). Stark im Rennen sind außerdem Regional- oder Gemeindebälle (16 %) sowie Musikerbälle (10 %).

Umsatzimpuls vor allem für Modehandel
„Die Ballsaison bringt in einer sonst eher verkaufsschwachen Zeit wichtige Impulse für Teile des Handels, vor allem für den Modehandel, aber auch für Parfümerien, Juweliere und den Blumenhandel“, erklärt Rainer Will vom freien und unabhängigen Handelsverband.

Insgesamt geben 61 % der Ballbesucher an, vor dem Fest eigens etwas dafür kaufen zu wollen. Die Top-Seller sind dabei:

Abendkleidung (Ballkleid, Anzug, Hemd, Sakko…) (60 %)
Schuhe (49 %)
Schmuck/Accessoires (29 %)
Kosmetik/Stylingprodukte (22 %)
Oberbekleidung (21 %)
Geschenke (10 %)

Die durchschnittlichen Ausgaben dafür liegen bei rund 228 Euro (ohne Ballkarten und etwaige Nächtigungskosten). Dabei investieren Herren mit 253 Euro pro Kopf deutlich mehr als Damen (204 Euro).

Interessant: Während 70 % der Damen in neue Abendbekleidung investieren, tun dies nur 50 % der Herren. Dafür greifen Herren deutlich öfter (56 %) zu neuen Schuhen als Damen (42 %). Bei Schmuck und Accessoires sind wiederum die Damen deutlich kauffreudiger (38 vs. 20 %), ebenso bei Kosmetik- und Stylingprodukten (30 vs. 13 %).

„Die Menschen gehen wieder gerne aus und genießen besondere gesellschaftliche Ereignisse. Dafür sind sie auch bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Die Pro-Kopf-Ausgaben liegen heuer bei 228 Euro, im Vorjahr waren es im Schnitt rund 200 Euro. Bei einem Ball geht es auch ums Sehen und Gesehenwerden. Dazu gehören natürlich ein entsprechendes Outfit und Styling", so das Fazit von Handelssprecher Rainer Will.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL