Bio-Trend hält an
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Direktvermarktung und Biolandbau erfreuen sich wachsender Popularität, viele Bauern sehen Entwicklungschancen.
RETAIL Redaktion 28.08.2020

Bio-Trend hält an

Corona hat dem Biohof Achleitner in Eferding ein 20%-Plus im Erlös eingebracht. Direktvermarktung ist im Aufwind.

EFERDING / LINZ. Ilse und Günter Achleitner zählen zu den BioPionieren in Österreich; sie haben bereits im Jahr 1990 ihren Betrieb auf biologische Landwirtschaft umgestellt. Mittlerweile betreibt das Ehepaar neben dem Hof einen Handelsbetrieb und
ist bekannt für seine Bio-Kisten. Letztere erleben seit Ausbruch der Pandemie einen derartigen Ansturm, dass man kurzfristig einen Stopp bei der Neukundenaufnahme machen musste. Im Vergleich zum Vorjahr werden aktuell pro Woche 2.500
Kunden mehr mit einer Bio-Kiste beliefert, bei insgesamt rund 11.000 Kunden. Das Umsatzplus von 20% gegenüber dem Vorjahr führen die Inhaber entsprechend auf die Corona-Pandemie zurück: „Der Trend, der während des Lockdowns explodiert ist, hält weiterhin an“, so Ilse Achleitner. Eine gute Stimmung für Direktvermarktung und Bio ergab auch die oberösterreichische Agrarbefragung, die Ende 2019 und aufgrund der Coronakrise noch einmal im Juni/Juli 2020 durchgeführt wurde. Sahen 2019 noch 19% der Landwirte sehr gute Entwicklungschancen bei der Direktvermarktung, waren es im heurigen Sommer schon 27%. Dem Biolandbau gestanden dies im Vorjahr zehn Prozent, heuer 17% zu. Generell sahen zwei Drittel der Bauern Potenzial in der Entwicklung der heimischen Landwirtschaft.

Direktvermarktung ist gefragt
Für eine nachhaltige Wertsteigerung der heimischen Lebensmittel brauche es aber ein Umdenken in der Politik, so Günter Achleitner gegenüber der APA. Die heimischen Landwirte müssten mit den Weltmarktpreisen konkurrieren und daher gehe es immer stärker in Richtung großer Betriebe und Konzerne: „Mit den richtigen Förderungen könnte man dies verhindern.“ (APA/red)

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