Check: Pfandsystem
© Paul Ambrusch
Vereinte Sammelfreunde Florian Berger, Daniela Einsiedler, Florian Weins und Christian Pladerer.
RETAIL Redaktion 28.03.2025

Check: Pfandsystem

Das Marktforschungsinstitut TQS fragte, was Österreicher unter Mehrwegpfand verstehen. Das Ergebnis erstaunt.

WIEN. Die Mehrheit der Österreicher steht hinter dem Pfandsystem für Mehrwegflaschen. Laut einer Umfrage des Instituts TQS im Auftrag von Fritz-Kola befürworten 78% die erfolgte Erhöhung im Februar. Gleichzeitig zeigt die Befragung überraschend große Wissenslücken: Ein Drittel weiß nicht, wie man Mehrwegflaschen erkennt, 40% können nicht sagen, was nach der Rückgabe mit den Flaschen passiert. Fast 30% glauben, dass sie eingeschmolzen oder gelagert und später recycelt werden. Besonders deutlich zeigt sich der Rückstand bei den 16- bis 29-Jährigen: Lediglich 47% in dieser Altersgruppe wissen, dass Glas-Mehrwegflaschen tatsächlich wiederbefüllt werden.

Vorbildlicher Kreislauf

„Mehrweg ist ein Paradebeispiel für funktionierende Kreislaufwirtschaft”, sagt Daniela Einsiedler von „Die Umweltberatung”. Damit Verbraucher öfter zu Mehrweg greifen, brauche es gut verständliche Informationen und eine klare Kennzeichnung. Auch einheitliche Flaschenformen seien sinnvoll – sie erleichtern Produktion, Transport, Rücknahme und Nutzung im Alltag.

Trotz Informationslücken zeigt das neue System Wirkung: 81% der Befragten bringen seit Anfang 2025 häufiger Flaschen und Dosen zurück. 78% halten das einheitliche Pfand von 20 Cent für sinnvoll und nach­vollziehbar. Für mehr als die Hälfte (56%) hat die Pfandhöhe einen hohen Einfluss auf ihr Rück­gabeverhalten – bei den 16- bis 29-Jährigen sind es sogar 67%.

Entkoppelte Pfandwerte

„Die aktuellen Pfandwerte spiegelten seit längerem nicht mehr den Wert einer Flasche wider und wären vom neu eingeführten Einwegpfand entkoppelt gewesen. Insbesondere Letzteres würde dazu führen, dass immer mehr Mehrwegflaschen liegen bleiben”, kommentiert Fritz-Kola-Geschäftsführer Florian Weins. Generell würden höhere Pfandsätze dazu beitragen, dass leere Flaschen konsequent in den Mehrweg-Kreislauf zurückgeführt werden. Das sei essenziell für die Produzenten, aber vor allem für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft (red)

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