WIEN. Die seit Montag, 14. September 2020, österreichweit wieder geltende generelle Maskenpflicht im Einzelhandel hat bisher vor allem bei Einkaufszentren zu Frequenzrückgängen geführt. Die coronabedingte Pflicht zum Mund-Nasen-Schutz wird im Handel aber großteils befolgt. "Die Kunden nehmen die Maskenpflicht an", sagte WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik zur APA.
"Das ist deshalb wichtig, weil es jetzt darum geht, weitere Verschärfungen und als 'Worst Case' einen zweiten Lockdown zu vermeiden", so der Wirtschaftskammer-Vertreter. Die Maskenpflicht und die Veranstaltungseinschränkungen wirkten sich negativ auf die Kundenfrequenz und Impulskäufe aus, etwa im Textil- und Schuhhandel. Der Handel hofft aber zumindest auf einen Masken-Gewöhnungseffekt bei den Kunden, auch wenn das Einkaufserlebnis leide.
Der Handelsverband - eine freiwillige Interessenvertretung von rund 3.000 Unternehmen - ortet aufgrund der Maskenpflicht besonders bei Einkaufszentren und Malls, in denen Geschäfte nicht einzeln von außen zugänglich sind, am Montag Frequenzrückgänge und Umsatzeinbrüche. "Bundesweit gehen wir weiterhin von maskenbedingten Umsatzverlusten von einer halben Milliarde Euro pro Monat aus, alleine in Wien könnte das Minus bei 100 Mio. Euro monatlich liegen", sagte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Man rechne mit bis zu 20% Frequenzrückgang im Handel abseits lebensnotwendiger Güter.
Einkaufscenter-Betreiber Richard Lugner kritisierte in einer Aussendung fehlende Informationen, ob die Maskenpflicht auch schon beim Betreten eines Shoppingcenters gelte. Eine Anfrage beim Gesundheitsministerium hat laut Lugner ergeben, dass dies am Montag geklärt wird. (red)