WIEN. Der französische Sportartikeldiskonter Decathlon will in den kommenden Jahren in Österreich kräftig wachsen. „Mein Ziel ist zehn bis 15 Prozent Marktanteil in vier bis fünf Jahren”, machte Decathlon-Österreich-Geschäftsführer Gabor Posfai eine Ansage.
Derzeit liegt der Marktanteil noch bei unter einem Prozent – Decathlon eröffnete im August 2018 die erste Filiale in Österreich in Vösendorf, die schwierige Standortsuche verhinderte eine zügigere Expansion.
Standortplanung
Mittlerweile sind zwei weitere Standorte fix: Im kommenden Monat sperrt ein zweites Geschäft im Gewerbepark Stadlau im Norden auf, im Frühjahr 2021 folgt dann ein dritter Store in Klagenfurt beim Möbelhaus Rutar.
Decathlon betreibt große Standorte – die Filiale in Vösendorf hat 5.000 m² und 120.000 Artikel – und verkauft fast ausschließlich Eigenmarken. In Österreich liegt der Eigenmarkenanteil beim Umsatz bei 92%. Das Ziel von Decathlon ist langfristig, in jedem größeren Bundesland zumindest eine Filiale zu betreiben. „Weitere Standorte wie Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck sind in Planung”, sagte Posfai. Man habe in den letzten Monaten viele Verhandlungen bezüglich neuer Standorte geführt.
Omnichannel
Besonders gut haben sich bei Decathlon in Österreich seit Beginn der Coronakrise unter anderem Fahrräder, Fitnessgeräte, Stand-up-Paddling-Boards, Tischtennistische und Wanderausrüstung verkauft. Der Sporthändler erzielte heuer bisher rund 15 Mio. € Umsatz hierzulande. Trotz sechswöchigem Corona-Shutdown im März und April liegt das Umsatzplus in der Vösendorfer Filiale im laufenden Jahr bei zwölf Prozent. Im Onlinegeschäft, welches mittlerweile 40% des Gesamtumsatzes ausmacht, verdoppelten sich die Erlöse.
Bis Jahresende erwartet Posfai einen Gesamtumsatz von 20 Mio. Euro. Schon im nächsten Jahr sollen die Erlöse mit den neuen Filialen verdoppelt werden. Er geht von einer Konsolidierung im Sporthandel aus: „Online wird das Erfolgsrezept sein.” (red)