DÜSSELDORF/KÖLN. Das deutsche Bundeskartellamt hat der Billa-Mutter Rewe grünes Licht für die Übernahme des Fachgroßhändlers Lekkerland gegeben. Die Behörde billigte die Pläne für den deutschen Markt ohne Auflagen. "Im Bereich Großhandel mit Lebensmitteln kommen Rewe und Lekkerland auch gemeinsam nur auf unbedenkliche Marktanteile von unter zehn Prozent", begründete Kartellamtschef Andreas Mundt die Freigabe.
Rewe begrüßte die Entscheidung. Lekkerland gewinne unter dem Dach der Rewe-Gruppe "sehr gute Zukunftsperspektiven", sagte ein Sprecher am Mittwoch. Für andere europäische Märkte hatte die EU-Kommission die Pläne bereits bewilligt. Entscheiden über die Übernahme muss aber noch das österreichische Kartellamt.
Rewe hatte im Mai die Übernahme von Lekkerland angekündigt. Lekkerland zählt Tankstellen, Kioske, Bäckereien, Schnellrestaurants und Einzelhändler zu seinen Kunden. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 12,4 Mrd. Euro eingefahren. Rewe ist ungleich größer. Die Kölner hatten 2018 mit über 360.000 Mitarbeitern in 22 europäischen Ländern einen Umsatz von über 61 Mrd. Euro erzielt. Rewe will mit Lekkerland das Geschäft mit Fertigsnacks für eilige Verbraucher stärken. Auch die Logistik Lekkerlands soll für Rewe ein wichtiger Baustein werden. Mit der Übernahme wollen die Kölner einen neuen Geschäftsbereich "Convenience" aufbauen.
Das Kartellamt nimmt Zusammenschlüsse im Lebensmitteleinzelhandel in der Regel sehr genau unter die Lupe. Der kompletten Übernahme der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann durch Edeka hatte die Behörde etwa einen Riegel vorgeschoben. (APA/Reuters)