Doppelte Schlagkraft für den digitalen Handel in Europa
© Stephan Doleschal
Rainer Will, Geschäftsführer des österreichischen Handelsverbands
RETAIL Redaktion 12.09.2019

Doppelte Schlagkraft für den digitalen Handel in Europa

Zusammenschluss zweier europäischer Handelsverbände; Ecommerce Europe und Emota vereinen sich und sprechen ab sofort mit einer Stimme für die digitale Handelsbranche in Europa. Handelsverband-Geschäftsführer Will leitete die Verhandlungen.

WIEN. Die europäischen Handelsverbände Ecommerce Europe und Emota (The EuropeaneCommerce & Omni-Channel Trade Association), haben heute ihren offiziellen Zusammenschlussbekannt gegeben. Die beiden Verbände werden unter der Dachmarke „Ecommerce Europe“ vereint. Die Fusion wird nach einer Übergangsperiode mit 1. Jänner 2020 voll wirksam.

"Der Zusammenschluss ist nun perfekt. Ein wichtiger Tag für den österreichischen und europäischenHandel, der sieht sich mit enormen Herausforderungen konfrontiert sieht, um im Wettbewerb mit denGiganten aus Asien und den USA mithalten zu können. Wir haben damit eine einheitliche, starke Stimmeauf EU-Ebene geschaffen, die sich für Europas Händler in Brüssel einsetzen wird. Die Zeit ist reif fürneue Rahmenbedingungen, die im zunehmend globalen Wettbewerb 'fair play' sicherstellen", freut sich Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, der mit der vorgelagerten sensiblenVerhandlungsführung seitens der Emota betraut wurde.

Mit einem prognostizierten europäischen B2C eCommerce-Umsatz von 621 Milliarden Euro im Jahr 2019steht der digitale Handel im Zentrum fundamentaler wirtschaftlicher und gesellschaftlicherVeränderungen, wie der Digitalisierung, der technologischen Revolution, der zunehmenden Vernetzungund einem globalen Wettbewerb.

Um in diesem dynamischen, herausfordernden Umfeld erfolgreich zu sein und das Wachstumspotenzialdes digitalen Handels zu erschließen, werden die beiden Verbände in Zukunft mit einer einzigen Stimmesprechen, die sich der Entwicklung des digitalen Einkaufs in Europa widmet. Durch die Bündelung derKräfte und die Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern auf EU-Ebene wird der neueDachverband sicherstellen, dass der digitale Handel in Europa weiterhin .oriert. Die Ziele: fairerWettbewerb sowie eine bessere Durchsetzung und Harmonisierung von realisierbaren Maßnahmen inSchlüsselbereichen.

"Wir sind sehr stolz darauf, mitteilen zu dürfen, dass Ecommerce Europe und Emota ihre Kräftebündeln, um der einzige eCommerce-Verband auf EU-Ebene zu werden. Dies ist eine großartige Nachrichtfür unsere Branche, die jetzt auf eine stärkere Stimme in Europa zählen kann", erklärt François Momboisse, Präsident von Ecommerce Europe. "Diese 'Fusion' wird es uns ermöglichen, den Erfolg des europäischen, digitalen Handels weiter auszubauen und unsere Mission zu verfolgen, den EU-Gesetzgebern dabei zu helfen, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für das Wachstum des digitalenHandels in Europa und darüber hinaus zu schaffen."

Frederik Palm, Präsident von Emota, bestätigt: "Ich freue mich sehr, dass die Emota-Initiative zurVereinigung beider Verbände nun auf fruchtbaren Boden gefallen ist und dass wir in Zukunft mit einerStimme für die gemeinsamen Interessen der digitalen Handelsbranche in Europa sprechen werden. Diesist nicht nur ein wichtiger Schritt zur Stärkung unseres Sektors, sondern auch ein klares Bekenntnis zuEuropa. Durch den Austausch unserer Erfahrungen, Ideen und Kenntnisse zwischen den Mitgliedstaatenkönnen wir unser Fachwissen bündeln. Nur gemeinsam, als eine einzige Vereinigung, die sich auf diedigitalen Aspekte des Handels konzentriert, können wir eine echte Wirkung erzielen und sicherstellen,dass unsere Ideen und Initiativen in Brüssel Gehör .nden."

Der österreichische Handelsverband hat sich in den letzten beiden Jahren aus diversen Gründen intensiv um eine Zusammenführung und Aufwertung der beiden europäischen Handelsverbände bemüht undsichergestellt, dass die Mitgliederstruktur überparteilich ausgestaltet ist. Ebenso war dem österreichischemHandelsverband besonders wichtig, dass globale Digitalkonzerne aus Drittstaaten durch derenMitgliedschaft nicht direkt in den höchsten Entscheidungsgremien vertreten sein können, sondern nurVertreter, die über nationale Verbände und damit demokratisch gewählt werden. Damit soll einunverhältnismäßiger Ein.uss von einzelnen Großkonzernen auf die Bildung der Verbandsarbeit und damitein derartiges Lobbying möglichst reduziert werden.

Gemeinsam können die beiden eCommerce-Verbände ihren Mitgliedern künftig weitere und ef.zientereServiceleistungen anbieten, um die Entwicklung des digitalen Einkaufens in Europa und darüber hinauszu unterstützen. Der vereinigte Verband wird mehr als 25 nationale eCommerce-Verbandsmitgliederumfassen und damit mehr als 100.000 digitale Shops in ganz Europa vertreten. Das Brüsseler Büro fürEcommerce Europe be.ndet sich weiterhin im Herzen des EU-Viertels, in der Rue d'Arlon 69-71. (red)

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