WIEN. Seit 1. Jänner 2025 gilt in Österreich die Einwegpfandverordnung für Kunststoffflaschen und Dosen. Ziel ist eine schrittweise Erhöhung der Rücklaufquote auf 90 Prozent bis 2027. Recycling Pfand Österreich berichtet, dass im ersten Halbjahr 880 Millionen Pfandgebinde in Umlauf gebracht wurden, davon bislang 357 Millionen retourniert – ein Zwischenergebnis, das laut Angaben des Systembetreibers auf eine Zielerreichung von 80 Prozent bis Jahresende hindeutet.
Der Rückgabeprozess folgt einem mehrstufigen Ablauf: von der Auslieferung durch die Produzenten über Lagerung und Verkauf bis hin zum Konsum. Durchschnittlich vergehen sieben bis acht Wochen, bis ein Gebinde wieder im System landet. Aktuell werden pro Tag zwischen sieben und neun Millionen Einwegverpackungen zurückgegeben.
Laut einer repräsentativen Umfrage von marketagent im Auftrag von Recycling Pfand Österreich befürworten rund drei Viertel der Konsumentinnen und Konsumenten das System, 80 Prozent fühlen sich gut informiert. Die Mehrheit erkennt pfandpflichtige Verpackungen am österreichischen Pfandsymbol. Als wichtigste Vorteile werden eine saubere Umwelt und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft genannt.
98 Prozent der Rückgaben erfolgen über Automaten im Handel. Mit knapp 6.200 Geräten verfügt Österreich über die zweithöchste Automatendichte in Europa. Pfandgebinde können unabhängig von Marke und Verkaufsort zurückgegeben werden, sofern sie unzerdrückt, entleert und mit Etikett versehen sind.
Die zurückgenommenen Flaschen und Dosen werden sortenrein erfasst, dem Recycling zugeführt und von Getränkeherstellern wiederverwertet – so entsteht aus Flasche wieder Flasche, aus Dose wieder Dose. Damit wird ein zentraler Beitrag zur Kreislaufwirtschaft geleistet und Downcycling vermieden.
Österreich ist das 18. EU-Land mit einem landesweiten Einwegpfandsystem. Die European Deposit Return Systems Association (EDRSA) lobt die Umsetzung und sieht Österreich auf gutem Weg, die EU-Vorgaben vor 2029 zu erfüllen.
Aufgeschlüsselt nach Bundesländern führt Wien mit 86 Millionen retournierten Gebinden, gefolgt von Niederösterreich (76 Mio.) und Oberösterreich (52 Mio.). Das Burgenland verzeichnet mit 13 Millionen die geringste Rückgabemenge.
Weitere Informationen: www.recyclingpfand.at
