Erste Bilanz zum Xmas-Geschäft
© APA/dpa/Daniel Bockwoldt
RETAIL Redaktion 07.12.2018

Erste Bilanz zum Xmas-Geschäft

Der erste Einkaufssamstag im Weihnachtsbusiness ist absolviert, die Stimmen dazu sind verhalten positiv.

WIEN. Programmgemäß hat der Weihnachtsmann in der SCS im Süden Wiens schon am Samstag vormittag einen Verkehrsstau verursacht. Ergo: Zum ersten Weihnachtseinkaufswochenende alles wie gehabt? Mitnichten, denn gute Kundenfrequenz heißt noch nicht, dass tatsächlich die Kassen fröhlich klingeln.

So berichtet etwa die Geschäftsführerin der Sparte Handel in der WKO, Iris Thalbauer: „Es wird geschaut und gustiert, aber weniger gekauft.” Die Conclusio nach dem ersten Xmas-Einkaufssamstag lautet somit: „Unterm Strich gibt es noch Luft nach oben.”

Genug zu tun in Klagenfurt

Etwas besser ist es offenbar in Kärnten gelaufen, die Kaufleute in der Fußgängerzone waren mehrheitlich zufrieden. Der Umsatz sei bisher „ungefähr gleich wie im Vorjahr”, erklärte die Geschäftsführerin eines Schmuckgeschäfts in der Klagenfurter Innenstadt. „Genug zu tun”, meinte ein Sportartikelhändler kurz angebunden.

Gleichfalls war aber die Frequenz nicht nur in der Stadt, sondern auch in den Einkaufszentren größer als die tatsächliche Kauflust.
Anders in Salzburg; dort sei das Geschäft jedenfalls über dem Vorjahresniveau gelegen. „Die Adventmärkte befeuern das Weihnachtsgeschäft”, beurteilt das Johann Peter Höflmaier, Geschäftsführer der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Salzburg. Die Frequenz der Kunden im Zentralraum sei die ganze Woche schon gut gewesen, aber am ersten Einkaufssamstag deutlich gestiegen.
Den guten Start ins Weihnachtsgeschäft gab es in Salzburg übrigens sowohl im Einkaufszentrum Europark, als auch im McArthurGlen Designer Outlet. Die Einkaufspräferenzen waren letztlich regional geprägt: Durch die ersten kalten Tage waren heuer Sportbekleidung, Skier und Skitourenausrüstung stark nachgefragt.

Online oder stationär?

Während also das direkte Echo zum Weihnachtsgeschäft aus dem stationären Handel gar nicht mal schlecht tönt, mehren sich die Warnrufe der Interessensvertretungen und Marktforscher: Das Christkind stellt seine Gewohnheiten um und liefert seine Geschenke zunehmend über den Onlinehandel aus, heißt es.

In Deutschland kaufen derzeit rund 53% der Konsumenten ihre Weihnachtsgeschenke im stationären Handel ein (Quelle: Consumer Survey von Yext), das Onlineangebot wird ausschließlich bloß von 21% der Deutschen bevorzugt.
In Österreich zeigt sich der Onlinehandel dynamisch: Der Umsatz der Top-250-Onlineshops sei 2017 um 9,2% auf insgesamt 2,7 Mrd. € gewachsen, konstatiert der Handelsverband. Aktionstage wie Black Friday würden diese Entwicklung befeuern. Bedauerlich: Fast die Hälfte (124 Onlineshops) der 250 umsatzstärksten Shops in Österreich sind aus dem Ausland. (nov)

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