Fressnapf trotzt der Krise mit Wachstum
© Fressnapf
RETAIL Redaktion 17.02.2023

Fressnapf trotzt der Krise mit Wachstum

Fressnapf ist österreichweit mit 135 Filialen Marktführer bei Tierfutter und -zubehör. 2022 hat die Position zementiert.

••• Von Christian Novacek

Hund und Katz haben die Pandemie weniger gespürt – umso mehr hat Fressnapf profitiert und seine Chancen in der Krise genutzt: Mit einem Gesamtumsatz von 262,33 Mio. € in Österreich wurde 2022 ein Zuwachs von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr erreicht. Das entspricht einem Plus von mehr als 25 Mio. €; das Wachstum im stationären Handel betrug dabei neun Prozent. Neben der stationären Stabilität hat sich mit dem Onlinegeschäft ein Boom-Sektor aufgetan: Mit einem Umsatzplus von über 40% bzw. 7,5 Mio. € zum Vorjahr wurde das geplante Wachstum deutlich übertroffen.

Zum Erfolg des Online-Kanals trug das neue Versandlager des Logistikpartners in Österreich wesentlich bei. „Mit unserer Omnichannel-Strategie und den Filialen vor Ort sind wir für eine nachhaltig profitable Entwicklung bestens aufgestellt”, rechnet Geschäftsführer Hermann Aigner mit einem Anhalten der Aufwärtsentwicklung im E-Commerce.

Erfolgreich mit Eigenmarken

Auch die Eigenmarken trugen ein ordentliches Scherflein zum Umsatzwachstum bei: 16 sind es, exklusiv bei Fressnapf, mit einem Sortimentsanteil von 53%. Im Wert stand das 2022 für einen Anteil von 140 Mio. €. Im Vergleich zu 2021 konnte hier der Erlös um neun Prozent gesteigert werden. „Wir entwickelten uns trotz Pandemie, Rohstoffknappheit oder Lieferketten-thematiken auf allen Kanälen deutlich positiv und profitabel. Dies zeigt, dass wir von unserer Strategie eines Omnichannel-Ökosystems profitieren”, kommentiert Aigner.

Er führt aus: „Wir wachsen in Österreich sowie in allen anderen Ländern nachhaltig und auf allen Kanälen. Dennoch ist auch unsere Kundschaft durch die Inflation sowie steigende Energie- und Lebenshaltungskosten wesentlich preissensibler geworden. Mit unserem Kundenbindungsprogramm ‚Fressnapf Friends' ist es uns gelungen, neue und bestehende Kunden von uns zu überzeugen und mit dem fünf Prozent Friends-Rabatt eine inanzielle Entlastung zu bieten.”

Kundenbindung top

Die Fressnapf-App mit dem Kundenbindungsprogramm Friends erhielt 2022 den Retail Innovations Award in der Kategorie „Best Online/Mobile Innovation”. Diese Auszeichnung wurde im Rahmen des Tech Day des Österreichischen Handelsverbands verliehen.

Mit Fressnapf Reisen, den Fressnapf Welpenschulen, dem Meat Corner oder den Fellpflege-Salons werden den Haustierbesitzern ergänzende Services angeboten. Für 2023 stehen Innovationen wie der GPS-Tracker und die Überraschungs-Abo-Boxen für Hunde und Katzen vor dem Launch. „Wir erleben, dass nicht nur der tägliche Haustier-bedarf bei uns gedeckt wird, sondern unsere neuen und innovativen Zusatzservices an Beliebtheit gewinnen.”

Starke IT als Basis

Das digitale Fundament von Expansion und Services bildet eine starke und moderne IT: Alle Filialen sind mit WLAN und den digitalen Helfern MIA und Logomate ausgestattet. Online profitieren die Haustierbesitzer vom zentralen Kundenkonto als einzigem Zugang für verschiedene Omnichannel-Services.

Tierliebe kennt keine Krise

Die Fressnapf-Initiative „Tierisch engagiert” hat in 2022 erneut bewiesen, dass Tierliebe keine Krise kennt. So wurden 180.000 € an Tierheime, tiertherapeutische Einrichtungen und den Naturschutz gespendet. Ebenso wurde für flüchtende Menschen mit Haustieren aus der Ukraine schnellstmöglich Hilfe geboten. Hierzu wurde die Kampagne „Nothilfe für die Ukraine: Solidarität mit Mensch und Tier” gestartet: Die Haustiere der Flüchtlinge erhielten eine Erstausstattung – zum Beispiel Transportboxen, Leinen, Maulkörbe und Haustiernahrung. Zusätzlich haben Fressnapf-Kunden über die Futterboxen in den Filialen 192 t Tierfutter für regionale Tierschutzeinrichtungen gespendet.

„Tierschutz kennt keine Krise. Daher geben wir auch in Zeiten wie diesen unser Bestes und unterstützen soziale Organisationen und engagierte Helferinnen und Helfer dabei, ihre wichtige Arbeit für den Tierschutz und das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier weiterführen zu können”, so Aigner.

Fressnapf-Gruppe expansiv

Was für Fressnapf in Österreich gilt, gilt genauso für den internationalen Fressnapf: Man hat die Chancen in der Krise genutzt. Mit einem Gesamtumsatz von 3,5 Mrd. € wurde 2022 ein Zuwachs von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr erreicht. In allen 13 Ländern verbucht die Fressnapf-Gruppe ein nachhaltiges Plus. Im vergangenen Jahr stechen insbesondere Polen (+53%) und Frankreich (+25%) mit potenten Wachstumsraten hervor.

Eine wichtige Rolle in der Expansion spielen Beteiligungen, Joint Ventures und Kooperationen. So hat die Fressnapf-Gruppe im vergangenen Jahr den Zusammenschluss der marktführenden Arcaplanet-Gruppe mit Maxi Zoo Italien vollzogen und hält damit 33% als Gesellschafter und Lieferant. Außerdem ist die Fressnapf-Gruppe an der kroatischen Unconditional-Gruppe beteiligt (35 Märkte in Kroatien). Hinzu kommt der Markteintritt in Rumänien (14 Märkte). Insgesamt konnte somit in 2022 das Standortnetzwerk um 140 Standorte erweitert werden.
„Die beiden ersten Jahre der Pandemie waren zweifellos Treiber unseres Geschäfts: Seit 2019 konnten wir dank unserer Mitarbeitenden fast 1,2 Mrd. Euro an Umsatz hinzugewinnen”, sagt dazu Fressnapf-Gründer und -inhaber Torsten Toeller. Vor dem Krisen-Hintergrund ordnet er ein: „Das einzig Beständige ist der Wandel – und das verlangt uns im Management alles ab.”

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