HV und GPA fordern EU-Verbot für TSCs
© Edgar Ketzer
Rainer Will (Geschäftsführer Handelsverband) und Barbara Teiber (GPA-Vorsitzende).
RETAIL Redaktion 17.07.2025

HV und GPA fordern EU-Verbot für TSCs

Interessenvertretungen verlangen gesetzliches Ende diskriminierender Praxis.

WIEN. Der Handelsverband und die Gewerkschaft GPA erneuern im Schulterschluss ihre Forderung nach einem EU-weiten Verbot territorialer Lieferbeschränkungen (Territorial Supply Constraints, kurz: TSCs). Diese Praxis internationaler Konzerne behindere nach Ansicht der Interessenvertretungen den freien Warenverkehr im Binnenmarkt und führe zu erheblichen Preisunterschieden – insbesondere zulasten kleiner Länder wie Österreich.

„Unsere österreichischen Händler müssen in der Beschaffung zurzeit je nach Produkt um bis zu 60 Prozent höhere Preise bezahlen als deutsche Händler. Dieser Österreich-Preisaufschlag ist ein Körberlgeld der multinationalen Markenartikelindustrie“, kritisiert Rainer Will vom Handelsverband.

TSCs verhindern häufig den Einkauf von Produkten in günstigeren Märkten innerhalb der EU. „Diese länderspezifischen Vertriebsstrategien – gerade im Lebensmittelbereich – treffen den österreichischen Handel mit voller Wucht“, erklärt GPA-Vorsitzende Barbara Teiber. Die Folge: höhere Preise für Alltagsprodukte wie Lebensmittel oder Drogeriewaren.

Eine EU-Studie beziffert das jährliche Einsparpotenzial für Konsumentinnen und Konsumenten auf bis zu 14 Milliarden Euro. Beide Organisationen fordern daher eine rasche Umsetzung der neuen EU-Binnenmarktstrategie – mit einem klaren gesetzlichen Verbot von TSCs.

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