WR. NEUDORF. In den vergangenen drei Jahrzehnten kamen alleine in Österreich durch den Verkauf von Fairtrade-Produkten mehr als 540 Millionen US-Dollar an Direkteinnahmen (bestehend aus Mindestpreis, Bioaufschlag und der Fairtrade-Prämie) für die Produzentenorganisationen in den Anbauländern zustande.
Gleichzeitig mit Fairtrade Österreich hat auch das erste und bis heute eines der wichtigsten Fairtrade-Produkte sein 30-Jahr-Jubiläum gefeiert – der Kaffee. Seit 1993 hat sich fair gehandelter Muntermacher prächtig entwickelt. „Täglich werden in Österreich bereits mehr als 1,5 Millionen Tassen Fairtrade-Kaffee getrunken, davon jede vierte in Kaffeehäusern, Kantinen, Restaurants und Co.“, sagt Hartwig Kirner, Geschäftsführer von Fairtrade Österreich, zum heurigen, ganzjährigen Schwerpunkt.
Fokus auf Kakao
Auch 2024 wird im Zeichen einer Bohne stehen – es wird ein süßes Kakaojahr, das bitter nötig ist. Denn seit Monaten schon ist der Weltmarktpreis auf Rekordkurs unterwegs. Das heißt leider nicht automatisch, dass Kakaobauernfamilien endlich angemessene Einkommen erwirtschaften, sondern vielmehr, dass die Klimakrise zu immer mehr Ernteausfällen und damit Einkommensverlusten führt und Kakao ein rares Gut wird. „Darum werden wir im kommenden Herbst eine große Kampagne zu diesem Thema starten, um bei Unternehmen, den Konsument*innen und politischen Entscheidungsträger*innen Bewusstsein für die schwierige Situation der Menschen in der Kakao-Produktion zu schaffen und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen“, so Kirner weiter.
Bereits zu Beginn des Jahres wird es zudem eine länderübergreifende Kampagne geben, den „Fairbruary“, der Monat Februar steht damit ganz im Zeichen des fairen Handels. Außerdem plant Fairtrade Österreich diverse Mitmachmöglichkeiten rund um den World Fair Trade Day im Mai, dem Welttag des fairen Handels. Den Abschluss des Kakaojahres 2024 wird nach der Herbstkampagne unser mittlerweile ebenso traditioneller wie beliebter Weihnachtsschwerpunkt mit einem eigenen Online-Adventkalender bilden.
Ganz aktuell freuen wir uns überraschend doch noch in diesem Jahr über positive Nachrichten zum Thema EU-Lieferkettengesetz: Der sogenannten „Trilog“ (Europäische Kommission, Rat und Parlament) hat vergangene Woche eine Einigung auf einen endgültigen Inhalt erzielt. Wir meinen, die Verabschiedung des EU-Lieferkettengesetzes ist eine wegweisende Entscheidung hin zur Stärkung von Menschenrechten und dem Umweltschutz entlang globaler Lieferketten. Faires Wirtschaften wird damit zum Wettbewerbsvorteil.
Wir freuen uns über diesen positiven Jahresabschluss und wünschen in diesem Sinne frohe Festtage und freuen uns darauf, auch 2024 gemeinsam für ein gerechtes weltweites Wirtschaftssystem einzutreten.
