WIEN. In der österreichischen Biolegehennenhaltung sollen männliche Küken nicht länger nach der Geburt getötet werden. Die Tiere sollen stattdessen aufgezogen und später als "hochwertiges Schlachtgeflügel in Österreich verarbeitet und vermarktet werden", hieß es in einer Aussendung der Zentralen Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG).
"Wir freuen uns, dass wir nun anspruchsvollen Bioeierkonsumenten dieses besondere Angebot machen zu können. Wir müssen aber abwarten, ob sich die aus diesem Projekt ergebenden Mehrkosten pro Ei auch am Markt umsetzen lassen. Nur dann hat dieses Projekt mittelfristig und langfristig eine Chance am Markt", erklärte Franz Kirchweger, Obmann der Österreichischen Frischeier Erzeugergemeinschaft.
Die männlichen Tiere legen keine Eier, ihre Aufzucht und Fütterung bis zum schlachtreifen Tier ist daher im Vergleich zu herkömmlichen Masthühnern sehr kostenintensiv. Bei der ZAG ist man sich der Aussendung zufolge aber bewusst, "dass die Tötung der Junghähne nach dem Schlüpfen ein ethisches Problem darstellt, das in der Öffentlichkeit auch entsprechend diskutiert wird". Über diese Entwicklung freut sich vor allem die Tierschutzorganisation Vier Pfoten. „Vier Pfoten begrüßt den Start der österreichischen Branchenlösung für Bio-Eier, die das Ende des sinnlosen Küken-Tötens bedeutet“, heißt es auf medianet-Anfrage. „Die Branchenlösung ist für Österreich ein Meilenstein. Besonders wichtig dabei ist, dass der Handel hier auch im Boot ist“, sagt Kornel Cimer Vier Pfoten. „Wir würden uns freuen, wenn die Biobranche sich auch künftig in Sachen Tierschutz so innovativ zeigt.“ (APA/red)