Konsumstimmung in Deutschland ist im Lockdown eingebrochen
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RETAIL Redaktion 28.01.2021

Konsumstimmung in Deutschland ist im Lockdown eingebrochen

"Schwierige Zeiten stehen bevor".

BERLIN. Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland ist im harten Lockdown eingebrochen. Die Nürnberger GfK-Marktforscher prognostizieren in ihrem am Mittwoch,
27. Jänner 2021, veröffentlichten Konsumklima-Barometer für Februar einen Rückgang um 8,1 auf minus 15,6 Punkte. Schlechter war die Stimmung zuletzt im Juni 2020. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich einen Wert von minus 7,9 Punkten erwartet.

"Die Schließung von Gastronomie und weiten Teilen des Handels Mitte Dezember 2020 hat die Konsumneigung ähnlich hart getroffen wie beim ersten Lockdown im Frühjahr des vergangenen Jahres", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl.

Dies zeigt sich insbesondere bei der Bereitschaft der Bürger zu größeren Anschaffungen wie etwa Möbel, Computer oder Autos: Das entsprechende Barometer brach laut GfK im Jänner regelrecht ein – und zwar um 36,6 Punkte auf null Zähler. Die kürzlich beschlossene Verlängerung der harten Maßnahmen für den Lockdown ließen zudem die Hoffnungen auf eine zügige Verbesserung der Verbraucherlaune schwinden, sagte der GfK-Experte zu der monatlichen Umfrage unter rund 2.000 Konsumenten.

Mit Blick auf das Konsumklima stünden im ersten Quartal dieses Jahres "schwierige Zeiten bevor", warnte Bürkl. Für eine nachhaltige Erholung sei es notwendig, dass die Infektionszahlen stärker als bisher zurückgingen, damit die Maßnahmen spürbar gelockert werden könnten. Die für dieses Jahr von vielen erhoffte Erholung werde noch etwas auf sich warten lassen.

Durch die Verlängerung des harten Lockdowns bis Mitte Februar sei zudem die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass es in den betroffenen Branchen zu einer Pleitewelle kommen könne. Dies erhöhe die Sorge einer Reihe von Beschäftigten vor Verlust des Arbeitsplatzes. Die Angst vor Jobverlust wiederum belaste die Einkommensaussichten. Ergebnisse einer aktuellen GfK-Umfrage zeigen zudem: Rund vier von fünf Bundesbürgern sind der Meinung, dass Covid-19 für Deutschland eine große beziehungsweise sehr große Bedrohung darstellt. Das ist der höchste Wert, der seit Beginn der Erhebungen Mitte April 2020 gemessen wurde. (APA)

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