Österreich und Deutschland machen Druck bei Herkunftskennzeichnungen
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RETAIL Redaktion 23.02.2022

Österreich und Deutschland machen Druck bei Herkunftskennzeichnungen

BERLIN / BRÜSSEL / WIEN. Deutschland und Österreich machen Druck für einen Ausbau der verpflichtenden Herkunftskennzeichnungen für Lebensmittel auf dem europäischen Markt. Bei Beratungen der EU-Agrarminister am Montag, 21. Februar 2022, stellten der neue deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir von den Grünen und seine österreichische Amtskollegin Elisabeth Köstinger (ÖVP) ihre gemeinsame Initiative vor. Sie zielt darauf ab, "faire Einkommen für Landwirte" sicherzustellen. Dafür wird die EU-Kommission unter anderem aufgefordert, zügig einen Vorschlag für eine umfassendere Herkunftskennzeichnung vorzulegen.

Köstinger sagte, die Herkunftskennzeichnung sei "ein zwingend notwendiges Instrument, um die Wertschöpfung unserer Landwirte zu steigern". Der nächste Schritt sei, Verbündete dafür zu gewinnen. Daher sei mit Deutschland eine "Fairness-Allianz" gegründet worden - dem Vernehmen nach wissen die beiden Vorreiter schon 14 EU-Länder auf ihrer Seite.

Die Herkunftskennzeichnung ist Teil einer Strategie der EU-Kommission für eine nachhaltigere Landwirtschaft ("Farm to Fork"/"Vom Hof zum Teller"), wie es zur Erläuterung hieß. Geprüft werden soll demnach eine Ausdehnung der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung auf Produkte wie Milch und Milch als Zutat, Fleisch als Zutat, Reis oder Tomaten in bestimmten Tomatenprodukten.

Özdemir sagte dazu: "Wir wollen im europäischen Schulterschluss die Herkunft von Lebensmitteln transparenter machen. Das gelingt am besten mit EU-weit einheitlichen Regeln." Es müsse sich auch für Landwirte langfristig auszahlen, wenn sie Kundenwünsche nach einer bestimmten Herkunft von Lebensmitteln gezielt bedienen. Im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP ist vereinbart, dass neben einer verbindlichen Tierhaltungskennzeichnung auch eine "umfassende Herkunftskennzeichnung" eingeführt werden soll. (red)

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