Post schnürt weiter Expansionspakete
© Österreichische Post/Christian Stemper
BepacktDie Post hat auch das Rundherum der Pakete fest im Griff – als Anbieter für ­E-Commerce Fulfillment, Betreiber von Online-Shops und Logistiker etwa für große Drogeriemarktketten.
RETAIL Redaktion 21.04.2023

Post schnürt weiter Expansionspakete

Trotz negativem Konsumtrend: Für Vorstand Walter Oblin ist die Österreichische Post auf Wachstum getrimmt.

WIEN. Die Krisen sind multipel, Inflation und Rezension heftig – dennoch: Die Österreichische Post will im Paketmarkt weiterwachsen. Digitalisierung und E-Commerce sind nämlich die beständigen Treiber des Paketgeschäfts. Ergo: Es wird weiter in die Logistikinfrastruktur investiert, in Logistikzentren, Zustellbasen und in die grüne Transformation.

„Auch geografisch wachsen”

Walter Oblin, Generaldirektor-Stellvertreter und Vorstand für Brief & Finanzen der Post, gibt sich im „Executive Talk” mit Horváth-Partner Peter Schentler expansiv: „Wenn wir angesichts eines schrumpfenden Briefgeschäfts im Inland ein wachsendes Unternehmen insgesamt bleiben wollen, müssen wir auch geografisch wachsen. Wir sind heute in zehn Ländern außerhalb Österreichs tätig – von Deutschland, über die Slowakei bis nach Serbien und in die Türkei. In der Türkei halten wir 80 Prozent der Nummer eins im Paketmarkt. Wir halten die Augen offen nach weiteren Wachstumsmöglichkeiten.”

Eine zweite Stoßrichtung erfolgt entlang der Wertschöpfungskette. Rund um das Briefgeschäft werden Business Solutions bzw. Dokumentenmanagementprozesse forciert. Die Post druckt bereits jeden fünften Brief in Österreich selbst, betreibt die größte Transaktionsdruckerei und bietet Unternehmen Lösungen im Output-Management an, also etwa Druck oder digitale Zustellung als eBrief.
Der Wandel der Post zum volldigitalisierten E-Commerce-Dienstleister ist mithin im vollen Gange. Jetzt schon ist das Unternehmen im Paketgeschäft ein potenter Anbieter für E-Commerce-Fulfillment, betreibt Online-Shops wie auch die Logistik dahinter, beispielsweise von großen Drogeriemarkt­ketten und Händlern. „Wir helfen Unternehmen bei digitalen Lösungen im E-Commerce, auch beim Betrieb von Online-Shops”, erläutert Oblin.
„Ein drittes Wachstumsfeld, an das wir glauben, betrifft den Ausbau der Finanzdienstleistungen. Dass eine Bank im Ökosystem einer Post einen prosperierenden Boden vorfindet, das sehen wir auch in anderen Ländern.”

Herausforderung Inflation

Abgesehen von steigenden Personalkosten, dämpft die Inflation das Konsumverhalten – und die Paketmengen. Ergo sei man über kurz oder lang gezwungen, Kosten auf dem Markt weiterzugeben. „Wir versuchen das natürlich dosiert zu machen und unsere Kunden mitzunehmen und wir wollen uns nicht aus dem Markt hinauspreisen und Kunden einen Anlass bieten, zum Wettbewerb zu gehen. Da ist Augenmaß geboten”, so Oblin.

Mehr vom Gesprächsformat „Executive Talk” unter:

www.horvath-partners.com

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