WIEN. Dem vielversprechenden Weinjahrgang 2019 blicken nicht nur die Winzer mit Spannung entgegen. „Im Gegensatz zu 2018, das im Weinviertel ein zu trockenes Jahr war, sind die Niederschläge heuer während der Vegetationsperiode ausreichend und gut verteilt gefallen“, berichtet Herbert Jagersberger, Vorsitzender des Österreichischen Sektkomitees und Vorstand des Schaumweinherstellers Schlumberger, dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Jetzt brauchen die zur Sekterzeugung mehrheitlich herangezogenen Trauben aus den Grundweinsorten Grüner Veltliner, Chardonnay, Weißburgunder und Welschriesling „noch zwei, drei schöne Wochen, dann wird dieser Jahrgang ein ganz ausgezeichneter“, so Jagersberger.
Schlumberger bezieht einen Großteil seines zur Schaumweinherstellung erforderlichen Jahresbedarfes an Sektgrundwein aus der räumlichen Achse um die Stadt Poysdorf sowie um die beiden Gemeinden Herrnbaumgarten und Schrattenberg. Dort nämlich entwickeln die Trauben auf den Lößböden aufgrund des vorherrschenden Mikroklimas eine spezifische Apfelsäure, die sich sehr vorteilhaft auf die Sektproduktion auswirkt. Deshalb kaufen alle großen österreichischen Sektkellereien ca. drei Viertel der notwendigen Menge an Grundweinen im nordöstlichen Weinviertel ein. Die Region gilt als „Österreichs Champagne“.
So wie der Wein aus heimischem Anbau hat auch der Sekt in jüngster Zeit einen beachtlichen Niveauschub erfahren. „Österreichs Produzenten erzeugen heute Sekt in einer solchen Qualität, die vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wären“, stellt Jagersberger fest. Derzeit widmen sich in Österreich 114 Betriebe mit rund 500 Mitarbeitern der Herstellung von Sekt und Schaumwein.
Weitere 3.000 Betriebe sind als Lieferanten der Rohstoffe Trauben oder Most tätig. Die wirtschaftliche Bedeutung des Sektors unterstreichen noch weitere Kennzahlen. 2018 wurden in Österreich im Handel und in der Gastronomie rund 22 Millionen Flaschen Sekt aus inländischer Erzeugung verkauft. Die österreichische Sektbranche erzielt einen Jahresumsatz von 55 Millionen Euro und sichert damit 1.300 Arbeitsplätze. (red)
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