WIEN. Nachhaltigkeit hat bei Ströck viele Facetten: Die Handwerksbäckerei verwendet ausschließlich Getreide, das zu 100 Prozent in Österreich angebaut und verarbeitet wird. Der Bio-Anteil des verwendeten Mehls liegt bereits bei 70 Prozent und im eigenen Feierabend-Garten werden saisonales Obst, Gemüse und Kräuter angebaut, die in den beiden „Ströck-Feierabend“-Restaurants aufgetischt werden. Sauerteig-Mastermind und Entwicklungsbäcker Pierre Reboul hat mit der stetig wachsenden „Wiederbrot“-Range aus der innovativen „Feierabend-Bäckerei“ ein geschmackvolles Rezept gegen Lebensmittelverschwendung entwickelt. Backwaren vom Vortag werden zu neuen Köstlichkeiten verarbeitet und erhalten ein zweites Leben. Nicht zuletzt schöpft Ströck bereits seit einer Dekade die benötigte Energie zu 100 Prozent aus Öko-Strom.
Jetzt setzt die familiengeführte Traditionsbäckerei die nächste Nachhaltigkeits-initiative um. Auf den Dächern von drei Standorten in der Donaustadt sind effiziente Photovoltaikanlagen errichtet worden, die nicht nur genug Energie für die Backstuben liefern, sondern im nächsten Schritt auch die Filialen versorgen werden. Mit diesem Pilotprojekt, zusammen mit Burgenland Energie, geht Ströck als erster Bäcker neue Wege in der Energieversorgung und beliefert rund 30 seiner 80 Filialen in Wien und Umgebung mit sauberem und erneuerbarem Strom aus Sonnenkraft. Die Photovoltaikanlagen auf den Backstuben in der Johann-Ströck-Gasse und der Lexergasse sowie am Dach der Werkstätten vereinen 1.822 Photovoltaik-Module auf einer Gesamtfläche von 3.500 Quadratmetern. Pro Jahr werden so circa 800.000 Kilowattstunden erzeugt; damit werden rund 180 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Dies entspricht etwa einer Versorgung von knapp 230 Haushalten mit Strom.
„Das Photovoltaikprojekt von Ströck in Zusammenarbeit mit Burgenland Energie zeigt in mehrfacher Hinsicht die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit von umfassendem Nachhaltigkeitsdenken in der Wirtschaft. Neben dem Beitrag zum Klima- und Umweltschutz erzielen wir auch Kosteneinsparungen. Langfristig geht es um Energieautarkie, um Versorgungssicherheit zu garantieren. Die Pandemie hat die essenzielle Rolle der Nahversorger als Teil der kritischen Infrastruktur gezeigt. Sinnvolle Investitionen in Nachhaltigkeit sind im Sinne des Gemeinwohls, für das wir als Familienunternehmen Verantwortung übernehmen“, erklärt Bäckermeister Gerhard Ströck.
Grüne Aussichten in der Lexergasse
Den Umbau der Backstube in der Lexergasse nimmt Ströck zum Anlass, um eine noch größere grüne Vision Realität werden zu lassen, die hierzulande als beispielgebendes Vorzeigeprojekt gilt. Erstmals entsteht auf einem Industriebau in Ostösterreich ein Gründach mit zukunftsweisender Technik. Diese neu geschaffenen Grünflächen helfen durch die Verdunstungskühlung, die Hitzeentwicklung in der Stadt zu reduzieren. Im Dach ist ein eigener Wasserspeicher integriert, der den Regen für die Pflanzen speichert und bei Starkregen gleichzeitig die Kanalisation entlastet. Das Projekt bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: Einerseits wird die Biodiversität gefördert und andererseits ein Beitrag zur Dekarbonisierung geleistet, weil das CO2 im Boden gebunden wird. Nicht zuletzt wird die Effizienz der neu installierten Photovoltaikanlagen gesteigert. Zudem wird am Dachgarten ein Gewächshaus errichtet, in dem mit der Restwärme der Backöfen auch in der kalten Jahreszeit vorwiegend Bio-Kräuter gedeihen. Auch die Mitarbeiter profitieren vom visionären Ströck-Projekt: Am Gründach entsteht ein Erholungsraum, der in den Arbeitspausen für eine grüne Auszeit genutzt werden kann. Das Projekt soll im Herbst 2024 finalisiert und dann der Öffentlichkeit im Detail vorgestellt werden.