Spitz rechnet 2025 mit leichtem Plus
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Walter Scherb
RETAIL Redaktion 20.06.2025

Spitz rechnet 2025 mit leichtem Plus

CEO Walter Scherb über Mineralwasser in Designer-Dosen, das Exportgeschäft und die US-Zollpolitik.

ATTNANG-PUCHHEIM. Der oberösterreichische Lebensmittel- und Getränkehersteller Spitz konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr halten: Nach 297,4 Mio. € im Geschäftsjahr 2022/23 stehen für 2023/24 298 Mio. € zu Buche. „Wir haben keine großen Sprünge nach vorne gemacht, aber auch nicht nach unten”, resümiert Geschäftsführer Walter Scherb, Mitglied der dritten Generation der Eigentümerfamilie, im Gespräch mit der APA – und zeigt sich mit dem Gesamtergebnis ob der „volatilen Preise” zufrieden. Im jetzigen Geschäftsjahr erwartet sich Scherb ein leichtes Wachstum im Umsatz, vor allem im Export.

Spezialist für Handelsmarken

Als einer der größten Lebensmittelhersteller des Landes macht das Familienunternehmen rund 90% seines Geschäfts mit der Erzeugung von Eigenmarken und Lohnabfüllung; drei Viertel davon entfallen auf die Produktion für Handelsmarken wie Aldi, Spar und Rewe, ein Viertel auf die Herstellung für Markenhersteller, die das aber nicht publik machen wollen. Jüngste und prominente Ausnahme: Stroh Rum. Ab 2026 soll laut Scherb das gesamte Stroh-Volumen in Attnang-Puchheim produziert werden. Die übrigen zehn Prozent des Geschäfts betreffen das eigene „Brand Business” von Gasteiner bis Honigmayr.

Mineralwassergeschäft floriert

Zukunftspotenzial ortet Scherb beim Geschäft mit Mineralwasser (mit Geschmack) in Dosen. Seit 2007 Merheitseigentümer von Gasteiner Mineralwasser, entwickle sich der Absatz von Wasser in Dosen „vielversprechend”. Das Gebinde sei „global weiterhin massiv auf dem Vormarsch. Die Dose hat ein sehr, sehr positives Image, vor allem bei jungen Leuten. In vielen Märkten ist Wasser in der Dose schon viel etablierter als bei uns in Österreich, hier ist es noch ein bisschen moderner, neuer”, meint Scherb. Marketingseitig wolle man mit der „Infinity Water”-Dose vor allem auf Musikevents präsent sein. Im per 31. März abgelaufenen Geschäftsjahr habe man mit den Dosen ein Umsatzplus von 60% erreicht, mehr als zwei Millionen Stück wurden verkauft. „Und wir erwarten auch im aktuellen Geschäftsjahr eine ähnliche Steigerung”, fügte Scherb an. Um das Geschäft weiter anzukurbeln, hat man dieses Jahr eine Kooperation mit dem bekannten Linzer Künstler, DJ und Produzenten Parov Stelar vertieft, der etwa eine „Vintage Art Edition für die Variante Holunder-Limette designte.

Auf das Gebinde Dose zu setzen, hat indes auch einen pragmatischen Grund: Da die Getränke „alle 100 Prozent” natürlich seien, „haben wir festgestellt, dass die Produkte in PET und Glas nicht so stabil sind, wie wir es uns wünschen würden”. Durch Oxidation und UV-Licht würden die Getränke „leider einfach nach drei bis vier Monaten nicht mehr so schmecken wie sie sollten”. In der Dose bleibe die Qualität dagegen erhalten.

Zollpolitik irritiert Export

Auswirkungen der US-Zollpolitik spürt Spitz trotz eines Exportanteils von 53% (Umsatz) bzw. 45% (Absatz) nur indirekt, da primär in Deutschland und die Schweiz sowie in den mittleren Osten exportiert werde. „Wir merken durch die US-Zölle aber natürlich schon massive Verwerfungen auf der Währungsseite. Der Dollar verliert im Gegensatz zum Euro stark, was natürlich für exportierende Länder immer schwieriger ist”. (APA/red)

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