Supermarkt-Eigenmarken punkten beim Umweltschutz
© APA/dpa/Daniel Karmann
Nunu Kaller, Greenpeace
RETAIL Redaktion 18.03.2019

Supermarkt-Eigenmarken punkten beim Umweltschutz

Greenpeace-Check: Märkte verzichten auf Eier aus Käfighaltung und ersetzen teilweise Palmöl; Qualität bei den Produkten jedoch schwer erkennbar.

WIEN. Im Vergleich zu internationalen Markenprodukten schneiden die Eigenmarken von Supermärkten punkto Umweltschutz oft deutlich besser ab. Immer mehr ersetzen etwa Palmöl mit heimischen Ölen und verzichten generell auf Eier aus Käfighaltung in ihren Eigenmarken. Auf der Verpackung geben die Supermärkte das allerdings nur selten an, ergab ein Marktcheck von Greenpeace. Testsieger ist Hofer.

Die Umweltschutzorganisation hat im März die Supermarkt-Eigenmarken wie Clever, Milfina und S-Budget unter die Lupe genommen. Untersucht wurde etwa, woher die Zutaten in den Produkten wie Schinken oder Schokokuchen stammen und wie die Tiere gehalten wurden. Testsieger wurde der Discounter Hofer, der vor allem mit seinen transparenten Kennzeichnungen punktet. Platz zwei teilen sich Interspar, Spar und Merkur.

"Supermarkt-Eigenmarken zeigen bei Umwelt und Tierschutz, wo es lang geht. So sind mittlerweile alle Eigenmarken frei von Eiern aus tierquälerischer Käfighaltung", sagte Nunu Kaller, Expertin für Konsumfragen bei Greenpeace in Österreich. Die Marken der großen, internationalen Lebensmittelkonzerne hinken im Vergleich stark hinterher: Nestle verarbeitet beispielsweise bei bekannten Marken wie Maggi und KitKat weiterhin Käfigeier in seinen Produkten. Auch Palmöl aus Regenwaldzerstörung landet in vielen Produkten internationaler Konzerne wie Nestle und Unilever. Bei Bio-Eigenmarken wie Ja! Natürlich, Spar Natur pur und Zurück zum Ursprung wird hingegen oft auf heimische Öle zurückgegriffen. Spar wird sogar in Kürze mit sämtlichen Spar-Marken palmölfrei sein.

Verbessern können sich die Supermärkte allerdings noch bei der Kennzeichnung ihrer Marken. So ist zum Beispiel bei Produkten mit Ei meist nicht erkennbar, ob diese aus Boden- oder Freilandhaltung stammen. Auch die Herkunft der Rohstoffe ist in der Regel nicht angegeben - und wird teilweise durch Aussagen wie "hergestellt in Österreich" verschleiert. "Die Supermärkte müssen ihre Eigenmarken transparenter kennzeichnen", forderte Kaller.

Unter dem Titel "Nachhaltigkeit im Test" nimmt der Greenpeace-Marktcheck regelmäßig das Sortiment des österreichischen Einzelhandels unter die Lupe. In Hinblick auf die Erfüllung von nachhaltigen Kriterien wird ein Ranking der größten Supermarktketten in Österreich veröffentlicht. (APA)

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