BERLIN. Der niederländische Lebensmittel- und Kosmetikriese Unilever kritisiert den Preiskampf für Markenprodukte in Deutschland. Ein Dove-Shampoo für 99 Cent sei ein "Auswuchs von Wertvernichtung", sagte Deutschland-Chef Ulli Gritzuhn gegenüber der "Welt". Die Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel nehme weiter zu; der Preis von Angeboten sei zum einzigen Unterscheidungsmerkmal geworden.
Wertvernichtung
"Dadurch wird ein enormer Wert verbrannt", so Gritzuhn. Zu Unilever gehören Marken wie Dove, Knorr, Langnese oder Rama. Der Unilever-Deutschland-Chef kritisierte, dass der Machtkampf im Einzelhandel auf dem Rücken der Markenhersteller ausgetragen werde. Die Einzelhandelsketten bestimmten die Konditionen im Einkauf. "Gleichzeitig werden die Unternehmen durch ihre Handelsmarken zu einem direkten Wettbewerber für uns", ergänzte er mit Blick auf die Eigenmarken von Discountern und anderen Einzelhändlern.
Unilever-Produkte sind seit einigen Monaten auch bei Aldi erhältlich. "Wenn wir mit den Artikeln nicht hineingegangen wären, hätte es der Wettbewerber gemacht", sagte Gritzuhn mit Blick auf den Konkurrenten Nestlé und dessen Marke Maggi. Um sich bei Aldi nicht dem direkten Preisvergleich mit Edeka oder Rewe auszusetzen, fertigt Unilever für den Discounter andere Packungsgrößen an. Bei Knorr-Fix-Angeboten sind deshalb die Packungen größer. (APA)
Starker Anstieg bei rechtlicher Beratung für Journalisten
Die Beratungsfälle des Rechtsdiensts Journalismus nehmen zu. Suchten Journalisten von Herbst 2022 bis 2023 noch 66 Mal rechtlichen Rat, war es von Herbst 2024 bis 2025 mit 118 fast
