Wolford baut am Stammsitz 54 Mitarbeiter ab
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RETAIL Redaktion 24.08.2020

Wolford baut am Stammsitz 54 Mitarbeiter ab

BREGENZ. Der seit Jahren mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpfende Vorarlberger Wäschehersteller Wolford wird 54 Mitarbeiter am Stammsitz in Bregenz abbauen. Wolford meldete die Beschäftigten über das Frühwarnsystem  dem AMS zur Kündigung an. Im Juli hatte das Unternehmen angekündigt, dass man den geplanten Umbau wegen der Coronakrise beschleunigen müsse.

Die Kündigungen betreffen einen Teil der Produktion, konkret den Zuschnitt und die Vorsortierung. Die Bereiche werden nach Slowenien verlegt. Für die Neuaufstellung des Unternehmens soll es einen Masterplan geben, der Optimierungen von Prozessen vorsehe, und den man nun abarbeite. Es mache etwa keinen Sinn, hier Stoff zuzuschneiden und das Stück dann nach Slowenien zum Nähen zu transportieren, diese Bereiche müssten zusammengeführt werden. Das Betriebsergebnis von Wolford werde sich verbessern, wenn das Unternehmen schneller am Markt reagieren könne und zügiger produziere. "Dort, wo wir können", versuche man dabei natürlich, Arbeitsplätze zu erhalten, andererseits sei ein "sehr konsequenter Umbau" nötig, um zurück in die Gewinnzone zu kommen, äußerte COO-Vorstand Andrew Thorndike gegenüber dem ORF. Weitere Kündigungen dürften also nicht ausgeschlossen sein.

Gravierender Umsatzeinbruch
Die Umsätze von Wolford waren in der Coronakrise eingebrochen, der Betriebsverlust fiel im Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende April 2020) mehr als dreimal so hoch aus wie im Jahr davor: Der operative Verlust (EBIT) nahm von 9 Mio. Euro im Vorjahr auf 28,7 Mio. Euro zu. Der Verlust nach Steuern belief sich auf 27,42 Mio. Euro (Vorjahr: -11,10 Mio. Euro). Für das Kalenderjahr 2021 plant Wolford die Rückkehr in die Gewinnzone auf operativer Ebene. Der Konzern kündigte im Juli an, Boutiquenstandorte auf den Prüfstand stellen zu wollen, auch werde es weitere Kostensenkungen geben. (APA)

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