WWF-Check: Billigfleisch-Aktionen fördern Naturzerstörung
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RETAIL Redaktion 14.07.2025

WWF-Check: Billigfleisch-Aktionen fördern Naturzerstörung

Mehr als die Hälfte der Grillprodukte enthalten Import-Soja – WWF fordert mehr Transparenz und Bio-Angebote.

WIEN. Billigfleisch am Grill hat hohe ökologische Kosten – das zeigt der aktuelle Grillfleisch-Check des WWF Österreich. Die Analyse von 386 Grillprodukten aus den Flugblättern heimischer Supermärkte ergab alarmierende Ergebnisse.

Futtermittel aus Übersee belasten Ökosysteme
Über die Hälfte der beworbenen Fleischprodukte enthalten Futtermittel aus Übersee ohne Umweltstandards. Häufig handelt es sich um Soja aus Südamerika, das auf Flächen angebaut wird, die zuvor illegal gerodet wurden. Selbst bei Fleisch mit österreichischer Herkunftskennzeichnung ist in drei Viertel der Fälle nicht ausgeschlossen, dass Übersee-Soja zum Einsatz kam.

Wenig Bio und kaum pflanzliche Alternativen
Regionalität und Bio bleiben selten Thema in den Aktionen: Nur 15 Prozent der beworbenen Grillprodukte garantieren europäisches Soja, Bio-Fleisch wird nur in fünf Prozent der Fälle hervorgehoben. Gleichzeitig finden pflanzliche Alternativen kaum Platz in den Sonderangeboten, obwohl deren Soja oft aus Europa oder Österreich stammt.

WWF fordert klare Signale von Handel und Politik
WWF-Experte Dominik Heizmann betont: „Die Menschen haben ein Recht zu wissen, was auf ihren Tellern landet. Nur so können sie sich bewusst gegen Umweltzerstörung am Grill entscheiden.“ Der WWF fordert, Import-Fleisch schrittweise auszulisten, das Bio-Angebot zu stärken und heimische Betriebe beim Umstieg auf regionale Futtermittel zu unterstützen. Zusätzlich brauche es steuerliche Anreize, etwa durch eine reduzierte Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte, um pflanzenreiche Ernährung attraktiver zu machen.

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