WELS. Der Welser Möbelkonzern XXXLutz treibt weiter seine Expansion voran: Wie das Unternehmen bekanntgab, hat man sich mit der deutschen Porta Gruppe, die mit 140 Standorten in Deutschland, Tschechien und der Slowakei vertreten ist, auf einen Kaufpreis geeinigt; über dessen Höhe wurde Stillschweigen vereinbart, der Verkauf erfolgte unter Vorbehalt der kartellrechtlichen Zustimmung.
Die Arbeitsverträge der rd. 6.000 Porta-Beschäftigten sollen unverändert fortbestehen. Von der deutschen Möbelbranche wird die Übernahme kritisch bewertet: „Käme dieser Kauf zustande, würde sich die ohnehin schon hohe Konzentration im deutschen Möbelhandel weiter verschärfen und eine bedrohliche Größenordnung erreichen”, heißt es in einer Reaktion der Verbände der deutschen Möbelindustrie. „Unsere mittelständischen Hersteller sehen sich seit Jahren einer wachsenden Marktmacht des Handels gegenüber und sind zu immer größeren Zugeständnissen gezwungen.”
Bekenntnis zu Omnichannel
Die Gründerfamilien der Porta Gruppe – Gärtner und Fahrenkamp – scheiden mit dem Verkauf aus dem Unternehmen aus. „Für sie ist dieser Schritt nicht einfach, geschieht jedoch in der Überzeugung, für die Unternehmensgruppe die besten Entwicklungschancen zu sichern”, sagte Paul de Jong, Geschäftsführer der porta-Holding. „Das Wettbewerbsumfeld, vor allem im Onlinemöbelhandel, erfordert neben hohen Investitionen auch starke Partnerschaften. XXXLutz ist mit seinem starken Omnichannelauftritt prädestiniert, zukünftig am Markt eine bedeutende Rolle zu spielen”, ergänzte de Jong.
„Wir glauben fest an den stationären Handel in Kombination mit einem starken Onlineshop”, begründet XXXLutz-Sprecher Thomas Saliger die Kaufentscheidung. „Die Kunden informieren sich gerne online, aber wollen sich schlussendlich, vor allem bei größeren Anschaffungen, vor Ort im Möbelhaus von fachkundigem Personal beraten lassen und Möbel sowie Einrichtungsgegenstände testen und fühlen.” (red)