Zalando plant Partnergeschäfte auch in Österreich
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RETAIL Redaktion 05.11.2020

Zalando plant Partnergeschäfte auch in Österreich

Der deutsche Online-Modehändler will bis 2021 die Zahl der angebundenen Geschäfte verdreifachen.

BERLIN. Die Geschäfte bei Zalando florieren dank der Coronapandemie. Weil Kunden immer mehr online bestellen konnte der Internethändler im dritten Quartal Umsatz und Gewinn kräftig ankurbeln. Gleichzeitig steigt mit dem Teil-Lockdown die Bedeutung von Zalando als Partner für stationäre Händler, die ihre Waren über dessen Plattform verkaufen. Hier bringt sich der MDax-Konzern in Position.

"Wir investieren auch weiterhin, um unser starkes Wachstum über das Jahr 2020 hinaus voranzutreiben", sagte Finanzchef David Schröder am Mittwoch zur Vorlage der endgültigen Quartalszahlen in Berlin.

Der Internethändler gilt als Krisengewinner. Denn die Beschränkungen des öffentlichen Lebens wie die zeitweise Schließung von Geschäften, Restaurants sowie die Kontaktbeschränkungen spielen dem Konzern in die Karten. Der Trend geht immer mehr zum Online-Kauf. Nach einem zunächst schwachen Jahresstart mit roten Zahlen hatten sich die Geschäfte auf der Internetplattform von Zalando immer mehr belebt, weswegen auch beim Management die Zuversicht für 2020 wuchs. Anfang Oktober hatte Zalando die Jahresziele angehoben, die inzwischen deutlich über den ursprünglichen Planungen aus dem Frühjahr liegen.

Auch den wieder stark ansteigenden Infektionszahlen und den neuerlichen Restriktionen sieht Zalando gelassener entgegen. "Die zweite Welle der Coronapandemie startet zwar deutlich heftiger als erwartet, aber wird sind viel besser vorbereitet als zu Beginn der Pandemie", betonte Schröder laut Mitteilung.

Zalando entwickelt sich dabei weiter zu einer Handelsplattform - erst recht angeschoben durch die Pandemie. Neben dem eigenen Handel bietet der Konzern Markenherstellern Platz für ihr Geschäft, was für diese in Zeiten von Corona immer wichtiger ist. Das "Connected-Retail-Programm" hat sich laut Zalando mit rund 2.000 angeschlossenen Partnern zur größten Plattform für lokale Modegeschäfte in Europa entwickelt.

Bis 2021 will der Konzern die Zahl der angebundenen Geschäfte verdreifachen. Dabei expandiert Zalando ins Ausland. Seit dem 1. November 2020 ist das Programm auf Länder wie Norwegen, Dänemark und Finnland ausgeweitet. 2021 sollen mit Österreich, Schweiz, Frankreich, Italien und Belgien fünf weitere Märkte folgen. Zalando profitiert von dem Programm über Provisionen, die die angeschlossenen Händler zahlen. Wegen der Pandemie haben die Berliner allerdings angekündigt, bis Ende des ersten Quartals 2021 auf Provisionen im Rahmen von Connected-Retail verzichten zu wollen.

Im dritten Quartal hatte der zunehmende Trend zum Interneteinkauf der Zalando-Plattform gut ein Viertel mehr Klicks und Bestellungen als noch vor einem Jahr beschert. Die Zahl der aktiven Kunden wuchs um rund ein Fünftel auf 35,6 Mio.; jeder Kunde bestellte im Schnitt dabei etwas häufiger und auch in Summe teurere Waren. Dadurch stieg zwischen Juli und September der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um fast 22% auf 1,85 Mrd. €.

Da sich die Kollektionen aus dem Frühjahr und Sommer außergewöhnlich stark verkauften, konnte Zalando zudem wie bereits bekannt Wertberichtigungen von 35 Mio. € auflösen, die der Konzern im Frühjahr wegen der Pandemie vorsorglich vorgenommen hatte. Positiv wirkten sich auch Effizienzsteigerungen aus.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte mit 118,2 Mio. € ein Vielfaches des Vergleichswerts aus dem Vorjahr von 6,3 Mio. €. Unter dem Strich erwirtschaftete Zalando 58,5 Mio. € Gewinn, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Verlust von 13,6 Mio. € angefallen war. (red)

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