Zusammenarbeit für nachhaltiges Verpackungsmanagement
© GS1 Austria/Petra Spiola / FH Campus Wien/Schedl
Gregor Herzog, Geschäftsführer GS1 Austria, und Manfred Tacker, Geschäftsführer der Packaging Cockpit GmbH.
RETAIL Redaktion 04.10.2021

Zusammenarbeit für nachhaltiges Verpackungsmanagement

Die Packaging Cockpit GmbH und GS1 Austria setzen einen Meilenstein am Weg zu recyclingfähigen Verpackungen.

WIEN. Eine Standardisierung des Verpackungsmanagements und der Nachhaltigkeitsbewertung von Verpackungen ist die Basis, um nationale und europäische Vorgaben zur Steigerung der Recyclingfähigkeit zu erreichen. Dazu haben die beiden Unternehmen Packaging Cockpit GmbH und GS1 Austria einen Letter of Intent unterzeichnet.

Das Kreislaufwirtschaftspaket der EU gibt eine Erhöhung der Recyclingquoten bei Verpackungen vor. Das Thema Kreislaufwirtschaft bzw. Circular Economy wird daher von Gesetzgebern intensiv vorangetrieben. Viele Initiativen zielen darauf ab, Stoff- und Produktkreisläufe von Verpackungen zu schließen – einerseits, um die Ressourcenabhängigkeit zu reduzieren und andererseits, um die ökologische Nachhaltigkeit von Produkten zu verbessern.

Aufgaben für Unternehmen in der Konsumgüter Supply Chain
Auf Unternehmen kommen große Aufgaben zu. So müssen etwa in kurzer Zeit viele Verpackungssysteme entweder optimiert oder ersetzt werden. Für die nötige Transparenz über die richtigen Maßnahmen im gesamten Produktportfolio werden daher als Basis standardisierte Spezifikationsdaten zu Verpackungen benötigt, die jedoch meist nicht verfügbar sind. Dabei handelt es sich um Informationen über Recyclingfähigkeit und Ressourceneffizienz von Verpackungen, die von Industrie und Handel in Zukunft für Gesetzgeber und die Öffentlichkeit bereitgehalten werden müssen.
Für die Bewältigung dieser Aufgabe braucht es laut Manfred Tacker, Gründer des Fachbereichs Verpackungs- und Ressourcenmanagement der FH Campus Wien und Geschäftsführer der Packaging Cockpit GmbH, „nicht nur die richtigen Werkzeuge, sondern auch eine gemeinsame Sprache zur Kooperation und Kommunikation innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette“. GS1 Austria-Geschäftsführer Gregor Herzog ist überzeugt, dass GS1-Standards hier „die ideale Basis bieten. Vor allem da, wo es um die Verknüpfung eines physischen Produkts mit der entsprechenden Information dazu geht.“

Umfassende Bewertung der Nachhaltigkeit von Verpackung
Um Verpackungsentwicklungen in Richtung einer Kreislaufwirtschaft zu erleichtern bzw. ein laufendes Monitoring der Verpackungsentwicklung zu gewährleisten, wurde das „Packaging Cockpit“ entwickelt. Dabei handelt es sich um ein webbasiertes Informations- und Steuerungssystem für das Management von Verpackungsportfolios. Mit dem Packaging Cockpit können Verpackungsspezifikationen verwaltet und zwischen Supply Chain-Partnern ausgetauscht werden. Darüber hinaus ermöglichen die Spezifikationsdaten die Durchführung von Berechnungen für die Recyclingfähigkeit bzw. die Erstellung einer Lebenszyklusanalyse für Verpackungen. Errechnete Daten können für länderspezifische Vergleiche sowie für Auswertungen und Reports herangezogen werden und erleichtern in Zukunft die Umsetzung von neuen gesetzlichen Vorgaben. Die Softwarelösung für das Packaging Cockpit wurde von einem Team aus den Unternehmen Circular Analytics und MCP Algorithm Factory entwickelt und basiert auf einer Bewertungsmethodik für die Nachhaltigkeit von Verpackungen der FH Campus Wien.

Kooperation für nachhaltige Lösungen
Der Fokus der zukünftigen Zusammenarbeit von Packaging Cockpit und GS1 Austria wird vor allem am Austausch von Know-how liegen. So wird Packaging Cockpit vor allem seine Expertise zu den unterschiedlichsten Verpackungsmaterialien, Berechnungsmethoden und Life-Cycle-Management einbringen, GS1 Austria schafft wiederum einen Mehrwert durch das Fachwissen zu Standardisierung und zum sinnvollen Einsatz von GS1 Standards wie z.B. GTIN oder GLN. Auch die seitens GS1 Austria bestehenden engen Beziehungen zu Handel und Industrie wollen genutzt werden. Schließlich handelt es sich, so Gregor Herzog, hier um „Community-Lösungen, die für einen funktionierenden Datenfluss ohne Medienbruch ein Zusammenspiel aller Beteiligten – vom Verpackungshersteller bis zum Handel – erfordern“. (red)

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